Viele Produzentenorganisationen stehen auf dem Schweizer Milchmarkt wenigen nationalen Milchverarbeitern gegenüber. Eine Tatsache, die immer wieder für Kritik sorgt. Die beiden Milchvermarktungsorganisationen MIBA und Nordostmilch AG reagieren nun auf den steigenden Druck auf die Schweizer Milchbranche. Sie wollen fusionieren, wie sie am Dienstag mitteilen.

600 Millionen kg Milch

Durch das Bündeln der Kräfte wollen die beiden POs die Strukturen schaffen, um im aktuell schwierigen Umfeld den «bestmöglichen Milchpreis zu bezahlen». Die neue Produzentenorganisation wird mit über 600 Millionen kg Milch über eine beachtliche Vertragsmenge verfügen. «Sie hat den Anspruch, die führende unabhängige Milchvermarktungsorganisation der Produzent/innen in der Schweiz zu sein», schreiben die beiden POs in der gemeinsamen Medienmitteilung. Man wolle Mehrwerte für die Milchproduzenten schaffen. Ebenso will die neu gegründete Milchhandelsorganisation weitere Projekte zur Erschliessung neuer Märkte und zur Verwertung von saisonalen Milchspitzen in Angriff nehmen.

Grünes Licht

Bereits seit drei Jahren suchen MIBA und Nordostmilch AG nach optimaleren Zusammenarbeitsformen. In dieser Zeit konnten die beiden POs in verschiedenen Bereichen bereits Synergien nutzen. So wurden Transporte und Milchflüsse optimiert, was gemäss Communiqué zu einer Kostensenkung führte.

Seit längerer Zeit wurde eine Fusion geprüft. Aufgrund der Analyse haben sich die strategischen Gremien der beiden Organisationen nun einstimmig für die Fusion ausgesprochen. Eine Arbeitsgruppe wird in den kommenden Monaten die Details ausarbeiten und als Antrag zuhanden der Generalversammlungen vom 20. April 2016 vorbereiten.

jw