Immer wieder beklagen sich in den Sozialen Medien Bauernfamilien über Landschäden, die ihren Kulturen zugefügt wurden. Auch Rahel Kilchsperger hat sich in der Facebook-Gruppe «Von Bäuerin zu Bäuerin Schweiz» zu Wort gemeldet. Dies in der Hoffnung auf gute Ratschläge, wie sie beim Besuch der BauernZeitung erklärt. Der Hof Combe d’Humbert in Sonvilier im Oberen St. Immer-Tal des Berner Jura, wird gemeinsam von den beiden Agronomen Rahel Kilchsperger und ihrem Mann David Rotzler als Demeter-Betrieb geführt. Da er oberhalb des Dorfes liegt, hat die Familie erst spät gemerkt, dass ihre Mähwiese unten im Dorf als Parkplatz und Materiallagerplatz der angrenzenden Baustelle für ein Haus dient. Ausserdem sind schwere Baumaschinen quer durch die Wiese gefahren.

Zuerst über die Möglichkeiten informieren

Ihr Mann David «hat sich deswegen ziemlich aufgeregt», erklärt Rahel Kilchsperger. Daher habe sie es an die Hand genommen, mit der Bauherrin das Gespräch zu suchen. Und: «Ich will gerne wissen, auf welcher Basis ich diskutieren kann, und welche Möglichkeiten mir zustehen.» So fragte sie auf Facebook, was sie tun solle, und ob sie Schadensersatz für das verlorene Heu verlangen könne. Sie sei überrascht gewesen von den vielen konstruktiven Tipps, die eingingen. Bevor Rahel Kilchsperger die Verursacherin anrief, fragte sie beim Berner Bauernverband um Hilfe an. Dort wurde sie an das Inforama verwiesen. Ein Berater klärte sie über ihre Möglichkeiten auf und machte aus den telefonischen Angaben mithilfe der Kulturschadentabelle von Agriexpert eine erste grobe Einschätzung über die Höhe des möglichen Schadenersatzes.

Ein Zaun soll nun helfen

David Rotzler schüttelt am anderen Ende des Tisches den Kopf. Wenn die Dame sich gemeldet hätte, wäre er das Heu früher mähen gegangen. Vom Wetter her wäre das durchaus möglich gewesen. Ihre Parzelle und auch andere Grasflächen liegen an einer Quartierstrasse unten im Dorf. «Aber parkiert wird nur bei uns», weiss Rahel Kilchsperger. Die andern hätten alle einen Zaun um ihre Parzellen. «Wir überlegen uns nun, die Wiese ebenfalls einzuzäunen.»Das Gespräch mit der Bauherrin sei übrigens sehr konstruktiv verlaufen. Zwar habe die sich rausreden wollen, nicht gewusst zu haben, wem das Land gehört und vorgehabt zu haben, sich nach Abschluss der Bauarbeiten zu melden. Sie habe sich aber aufrichtig entschuldigt und bereit erklärt, den Schaden zu übernehmen, ist Rahel Kilchsperger froh.

 

Was kann man tun?

Wie Sie bei erlittenem Landschaden vorgehen können, erklärt Agriexpert im Interview.