Davon abgesehen dränge sich aus weiteren Gründen die konsequente Kastration wilder Katzen auf: Revierkämpfe, Krankheiten, Parasitenbefall. In Österreich und einigen deutschen Städten besteht bereits ein Kastrationsobligatorium für freilaufende Hauskatzen.

Ebenso führt manchmal eine unkontrollierte Vermehrung der Katzenpopulation auf Bauernhöfen zu untragbaren Situationen, schreibt die GST: Zu viele Katzen müssten auf zu engem Raum leben. Es ergeben sich Kämpfe und einzelne Katzen müssen das Territorium verlassen und sind danach auf sich alleine gestellt und verwildern. Auf Grund der hohen Katzendichte können sich auch vermehrt Krankheiten ausbreiten, was zu Schwäche und Leiden der Tiere führt.

Vergünstigungen für Landwirte

Da ein Bauernhof gesunde Katzen braucht, manchmal aber die finanziellen Mittel für die Kastration fehlen, gehen viele Schweizer Bauern bereits seit längerer Zeit zusammen mit den Tierschutzvereinigungen und den Tierärzten mit gutem Beispiel voran: In sämtlichen Schweizer Kantonen organisieren die kantonalen Tierschutzorganisationen Katzenkastrations-Aktionen.

Bauern und Bäuerinnen können einen Antrag für eine finanzielle Vergünstigung für die Kastration stellen. Die Katzenkastrationsaktionen für verwilderte Katzen und Bauernhofkatzen werden von verschiedenen Tierschutzorganisationen und von den meisten mitmachenden Tierärzten mit finanziellen Beiträgen und Reduktion der Operationskosten unterstützt.

Das Angebot des Schweizer Tierschutz STS und seiner 70 Sektionen führt jedes Jahr zur Kastration von rund 10‘000 Katzen, mit einem finanziellen Aufwand von ca. 250‘000 Fr. Weiter sind es Organisationen wie NetAP (Network for Animal Protection), die sich zusammen mit Tierärzten mit regelmässigen, ehrenamtlichen Aktionen für das Einfangen und Kastrieren wilder Katzen in der ganzen Schweiz einsetzen.

«Die Kontrolle der Population wilder Katzen verbessert nicht nur deren Lebensqualität, sondern vermindert auch die Jagd auf Vögel und sollte deshalb weiterhin unterstützt und gefördert werden», schliesst die GST.

Katzenkastrations-Aktionen der kantonalen Tierschutzorganisationen 
www.tierschutz.com/sektionen

pd