BAUERNZEITUNG: Sind Sie mit dem Ergebnis im 1. Halbjahr 2014 zufrieden?
Urs Riedener:Zufrieden bin ich mit dem Wachstum und dem erzielten Resultat. Nicht zufrieden bin ich mit der ausserordentlichen Wertberichtigung bei der italienischen Firma Trentinalatte in der Höhe von 38,5 Mio Fr.
Der Reingewinn ging wegen der Wertberichtigung in Italien zurück. Führt diese Abschreibung zum Überdenken der Auslandstrategie?
Die Beteiligung an der italienischen Trentinalatte im Jahr 2006 war eine der ersten Auslandbeteiligungen von Emmi. Der Umsatzanteil von Trentinalatte beträgt bei Emmi rund 1%. Aus dieser Sicht ist die Wertberichtigung zwar schmerzhaft, aber verkraftbar. Seit der im Jahr 2008 beschlossenen Strategie ging Emmi im Ausland rund ein Dutzend Beteiligungen ein, die sich durchwegs bewährt haben. In diesem Sinne führen wir die erfolgreiche Auslandstrategie weiter. Als Beispiel dafür steht die Erhöhung der Beteiligung von 24% auf 76% an der Gläsernen Molkerei, einer führenden Biomilch-Verarbeiterin im Nordosten Deutschlands.
Der Käseexport aus der Schweiz kommt ins Stocken. Wie entwickelt sich der Käseexport bei Emmi?
Bei der 2013 beschlossenen Preiserhöhung für Schweizer Käse war klar, dass die höheren Preise Auswirkungen auf die Exportmenge haben wird. In diesem Sinne stellt der Exportrückgang im ersten Halbjahr keine Überraschung dar. Insbesondere, weil er vor allem den Emmentaler AOP betrifft. Dazu kommt, dass Ende 2013 wegen der damals bevorstehenden Preiserhöhung verhältnismässig viel Käse exportiert worden ist. Das ist ein weiterer Grund für den Exportrückgang im ersten Halbjahr 2014. Aus dieser Sicht gehe ich davon aus, dass sich der Export von Schweizer Qualitätskäse im zweiten Halbjahr 2014 besser entwickeln wird.
Sehen Sie allenfalls neue Auslandmärkte für den Schweizer Käse?
Die Schweiz exportiert ihren Käse in viele Länder. Grosse Volumen gehen aber vor allem nach Italien, Deutschland und die USA. Für uns geht es darum, diese Märkte noch intensiver zu bearbeiten. Weiter ist zu beachten, dass die heutigen Handelsstrukturen nicht optimal sind. Wenn nicht alle am gleichen Strick ziehen, geht Wertschöpfung verloren.
Laut der Medienmitteilung rechnet Emmi bei den durchschnittlichen Milchpreisen dieses Jahr mit keinen Veränderungen. Andere Milchverarbeiter reden von zunehmendem Preisdruck. Was macht Emmi besser als die Mitbewerber?
Preisdruck kann man auch herbeireden. Das Gerede um Preisdruck sowie neue Preismodelle sind in der Milchbranche nicht hilfreich. Der aktuelle Richtpreis für A-Milch kommt den Milchproduzenten etwas entgegen, von früheren Richtpreisen haben andere Marktpartner etwas profitiert. Emmi steht voll und ganz hinter dem für das 4. Quartal 2014 beschlossenen Richtpreis von 71 Rp./kg A-Milch. Daneben gibt es auch noch die B- und C-Milch, die je nach Marktlage entsprechend angepasst werden müssen. Jetzt geht es darum, das bestehende Modell der Marktsegmentierung konsequent umzusetzen.
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