Sie geniessen an diesem heissen Sommertag den Schatten ihres mobilen Stalls, kühlen sich in Erdkuhlen ab oder scharren gemütlich im Gras. Die 300 Hühner auf dem Haldenhof von Gesche und Ralph Buholzer könnten beinahe einem Werbefilm entstammen. Nicht zu vergessen die fünf Hähne und drei Ziegen mit Bock, welche der Habicht-Abwehr dienen.

Nach eigenem Massstab
Die Idee zur Hühnerhaltung kam daher, dass ein Baugesuch für einen zusätzlichen Kälberstall abgelehnt wurde, wie Ralph Buholzer erklärt. "Bei der Internetsuche nach mobilen Ställen stiess ich dann auf die Systeme für Hühner." Doch diese hatten in den Augen des Tüftlers alle ihre Schwachstellen, wie sich bei verschiedenen Besichtigungen in Deutschland zeigte. Davon liess sich der Landwirt nicht bremsen, er nahm das Zepter selbst in die Hand und realisierte sein Traum-Hühnermobil. In rund dreieinhalb Monaten entstand aus einem ausgedienten Kühlauflieger ein neues Heim für 300 Legehennen, mit allem Drum und Dran: Das Eierband führt von den Nestern in den kleinen Verarbeitungs-Vorraum, das Mistband zur Rückseite des Anhängers; Fenster, Licht, Fütterung und Türchen sind zeitgesteuert, Wassertank und Futtersilo sichern die Versorgung der Hühner und einen Wintergarten baute Ralph Buholzer auch an.

Chancen statt Hindernisse
Die Solarzellen versorgen das Hühnermobil zudem mit eigenem Strom. Das harmonische Bild im mobilen Stall ist jedoch nur die halbe Miete, denn auch der Absatz der Produkte muss stimmen. Die braunen Eier aller Grössen verkaufen sich via Verkaufsautomat direkt an der Hauptstrasse. "Du setzt einen Fuss aus der Autotüre, wirfst Geld ein und fertig. Quasi ein Drive-In", schildert Gesche Buholzer.

ag

Ausführlicher Bericht in der BauernZeitung von Freitag, 1. September.