Die hochsommerlichen Temperaturen und das anhaltend trockene Wetter lassen die Thur zu einem kläglichen Rinnsal verkommen. Der Fluss entwässert eine Fläche von rund 1700 Quadratkilometern, was knapp der Grösse des Kantons Zürich entspricht.  Am Donnerstagmittag lag der Abfluss bei der Holzbrücke Alten im zürcherischen Andelfingen gerade einmal bei 3,7 Kubikmeter pro Sekunde. Das ist ein tieferer Wert als im Jahrhundertsommer 2003: Damals sank die Abflussmenge der Thur in Andelfingen nie unter 4 Kubikmeter pro Sekunde.

Starkes Algenwachstum

Die geringe Wassermenge sowie die warmen Temperaturen mit starker und intensiver  Sonneneinstrahlung sorgen für ein intensives Algenwachstum. Insbesondere im Flachwasserbereich bildet sich innert weniger Stunden eine dicke Algenschicht. Gelangt diese wegen des Absinken des Wasserstandes an die Oberfläche, beginnt sie zu verwesen. Dabei bildet sich ein stickender Geschmack.  Dieser hält von einem Bad in der Thur ab. «Böötlen» ist mangels Wasser nicht mehr  möglich.

Wenig Wasser auch im Rhein

Auch der Wasserstand des Rheins  sinkt täglich. Am 19. Juni  wurde an der Messstelle im zürcherischen Flurlingen eine Abflussmenge von 500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde gemessen. Seither ist die Abflussmenge auf  278  Kubikmeter gesunken. Beim Rhein wurde bei dieser Messstelle am 30. September 2003 der Tiefstwert von 162 Kubikmeter verzeichnet.

Roland Müller