Seit einem Jahr führt Matteo Aepli die Geschäfte von Suisag. Er macht das mit viel Einsatz, ohne Angst vor schwierigen Entscheiden und Konflikten. Für Suisag-Präsident Jürg Barmettler ein Glücksfall. «Die Mühen haben sich gelohnt», sagte er am Mittwoch an der 20. Suisag-GV und war sichtlich erleichtert. Denn die schlechten Zahlen von 2015 haben ihn belastet. Immerhin fand man einen Ausweg, wenn dieser auch mit viel Arbeit verbunden war. «Wir mussten noch selten so viele so schwierige Entscheidungen treffen», meinte Barmettler.
Vorbereitet haben die meisten Entscheidungen Matteo Aepli und sein Stellvertreter Adrian Albrecht, die nach Auffassung von Barmettler auch ausgezeichnet gearbeitet hätten. Das Defizit betrug 2016 noch 31 298 Franken. Bei einem Umsatz von 13,65 Mio. Franken und einem Defizit von 322 195 Franken im Jahr 2015 ist der neue Abschluss eine solide Leistung und eine stattliche Verbesserung. Allerdings ist im vergangenen Jahr der Umsatz wie auch der Bruttogewinn um gut 200 000 Franken tiefer ausgefallen, während der Personalaufwand aufgrund einer Personalaufstockung 2015 um knapp 90 000 Franken höher ausgefallen ist. Die Rechnung quasi gerettet haben die um etwa 300 000 Franken tieferen betrieblichen Aufwände, was auf Sparmassnahmen zurückzuführen sei.
Die Liquidität habe die Suisag im vergangenen Jahr immer wieder beschäftigt, weshalb man BVG-Reserven über 411'000 Franken aufgelöst hat. Ausserdem hat man noch eine Altlast bereinigt. 2015 musste Suisag Betriebe aufgrund der Auslieferung von fehlerhaftem Sperma mit 165000 Franken entschädigen. Davon hat man 162 000 Franken wieder kompensieren können, weil sowohl Lieferant als auch Versicherung eingesprungen sind. Wie Aepli sagte, waren die dazu nötigen Verhandlungen intensiv aber am Ende doch lohnenswert.
«Die Situation ist deutlich besser als 2015», resümierte Aepli nach der kurzen Vorstellung. Die wichtigsten Weichen habe man gestellt, das Ergebnis in den folgenden Jahren werde entsprechend noch besser ausfallen. Denn die Sparmassnahmen würden noch stärker greifen. Ausserdem wird die Geschäftsleitung per 1. Juli mit Dominic Zuber ergänzt. Er wird den Schweinegesundheitsdienst SGD künftig führen.
Längerfristig wolle man im Export noch weiterwachsen. Denn der Schweizer Markt für Genetik sei gesättigt und schrumpfend, was die Entwicklung entsprechend schwierig mache. Da man intern nun auch die Veränderungsprozesse abschliesst, hofft Aepli auf etwas ruhigere Zeiten. «Jetzt geht es darum, die neue Strategie zu implementieren», sagte er.
hja
In der BauernZeitung vom 9. Juni gehen wir der Frage nach, wie der Geschäftsführer Matteo Aepli tickt, was ihn antreibt und wohin der in Zukunft möchte.