Im Rahmen des Nationalen Beobachtungsnetzes für Luftfremdstoffe (Nabel) wird an drei ländlichen Standorten die Ammoniakkonzentration in der Luft gemessen. An allen drei Mesststationen seien die Werte hoch gewesen, heisst es im neusten Bericht des Nabel:

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Die internationale Konvention über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung empfiehlt laut Nabel 1 bis 3  µg/m³ Ammoniak als kritischen Wert im Jahresmittel. Im Vergleich dazu sind die Messergebnisse aus der Schweiz hoch, mit Spitzen während Perioden der Gülleausbringung. (Grafik Nabel)

Zu viel Ozon bringt Ertragseinbussen

Ozon wird in der Atmosphäre unter dem Einfluss von Sonnenlicht gebildet. Durch den Menschen verursacht trägt es zum Sommersmog und dem Ozonloch bei, ausserdem schädigt es in hohen Konzentrationen sichtbar die Blätter von (Kultur)pflanzen. Laut Nabel-Bericht, der sich auf eine aktuelle Studie von Agroscope bezieht, werden Vitalität und Wachstum der Pflanzen beeinträchtigt. Die durchschnittlichen Ernteausfälle wegen Ozon sollen bei Weizen je nach Standort und Jahr zwischen 3 und 10 Prozent betragen. 

Die Landwirtschaft ist in dem Sinn an der Entstehung von Ozon beteiligt, als dass dieses Gas aus Stickoxiden und flüchtigen Organischen Verbindungen gebildet wird – z. B. aus einer (übermässigen) Stickstoffdüngung.

Im Jahr 2020 wurden laut Nabel die Ozon-Grenzwerte an allen Messstationen z. T. deutlich überschritten. 

Weniger Stickoxide, auch wegen dem Wetter

Die Massnahmen gegen das Coronavirus haben im letzten Jahr das öffentliche Leben eingeschränkt. Damit einher ging auch eine Reduktion des Verkehrs, was sich in den Luftmessungen widerspiegelt: Die Konzentrationen an Stickstoffdioxid waren geringer. Allerdings sei die Hälfte dieser Reduktion auf das Wetter, z. B. die Windstärke, zurückzuführen. 

Die weiteren überwachsten Luftschadstoffe (Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid und Schwermetalle) lagen an allen Standorten unter den Grenzwerten, was aus Sicht des Nabel ein grosser Erfolg der Massnahmen zur Luftreinhaltung ist. Lungengängiger Feinstaub und das Verkehrsabgas Stickstoffdioxid erreichten an einzelnen Standorten bedenkliche Werte. Es seien weitere Emissionsreduktionen nötig, so das Fazit.