Christian Rubi (1899 - 1990) malte und zeichnete sein ganzes Leben lang. Er probierte vieles aus, arbeitete mit zahlreichen Techniken. Ölbilder, Kupferstiche, Hinterglasmalerei, Aquarelle und Zeichnungen gehörten allesamt zu seinem Repertoire.

Dennoch ist Rubi eher als Volkskundler und Bauernhausforscher oder Verfasser der Bücher "Das Simmentaler Bauernhaus", "Holz Bemalen" oder "Kerbschnitzen" denn als bildender Künstler bekannt.

Wissen durch Kunst vermitteln

"Der unbekannte Bekannte" heisst deshalb eine Ausstellung, die noch bis zum 20. April in der Bilderbörse Gallery in Rüegsauschachen zu sehen ist (siehe Kasten). Sie stellt Christian Rubis Bilder in den Fokus des Interesses und zeigt die enorme Bandbreite seines Könnens.

Nicht nur zahlreiche verschiedene Techniken übte Rubi aus, auch verschiedene Motive vom Porträt über das Bauernhaus bis hin zu prägnanten Landschaften und Bäumen hielt Rubi in seinen Werken fest. Mit seinen Bildern habe Christian Rubi auch Wissen vermitteln wollen, erklärt Ernst Roth, der mit der ROTH-Stiftung Burgdorf für die Verwaltung des Nachlasses und die Ausstellung der Werke verantwortlich ist.

Als langjährigem Lehrer war Rubi bekannt, wie man Wissen am besten weitergeben kann. "Erst wenn man etwas mit Pinsel oder Stift erfasst hat, hat man es ganz erfasst", erklärt Ernst Roth, dessen Schwiegervater Christian Rubi war, weshalb das Zeichnen und Malen für Rubi von grosser Bedeutung war.

Vermittler zwischen Stadt und Land

In der Bilderbörse Gallery sind rund 140 Bilder von Christian Rubi ausgestellt. Gezeichnet und gemalt hat er aber während seines Lebens schätzungsweise über 1'000 Bilder. Die Werke haben oft auch die Landwirtschaft zum Thema. Neben den Bauernhäusern war Rubi unter anderem auch von Zäunen stets angetan.

Als Bauernsohn hatte er eine enge Beziehung zur Landwirtschaft und nach seiner Zeit als Primarlehrer war er für die "Stelle der ländlichen Kulturpflege" verantwortlich, die von der bernischen Landwirtschaftsdirektion für seine Bestrebungen geschaffen worden war. "Es geht bei seinen Bildern um das Vermitteln von Kultur, die vom Bauerntum ausgeht, aber von der die übrige Bevölkerung stets fasziniert ist", erklärt Ernst Roth.

Genau diese Vermittlerrolle zwischen Landwirtschaft und der restlichen Bevölkerung nahm Christian Rubi sein Leben lang wahr – ob in seiner offiziellen Tätigkeit als Kulturpfleger oder in seiner eher unbekannten Seite als bildender Künstler.

Jonas Ingold, lid