Im Sommer 2018 ging das Wasser der Wasser­versorgungsgenossenschaft Schüpfheim-Sonnseite (WVGSS) stark zurück, von 250 bis 300 Liter pro Minute auf gerade noch 125 Liter. Der Bedarf hingegen stieg, weil die eigenen Quellen vieler Landwirtschaftsbetriebe versiegten. 161 Liegenschaften und Wohnhäuser auf der Sonnseite des Dorfes Schüpfheim und in Hasle beziehen Wasser von der WVGSS. Mit provisorischen Massnahmen konnte 2018 die Versorgung sichergestellt werden, die Löschwasserreserve war jedoch nicht mehr gewährleistet.

Ein stärkeres Pumpwerk

Um bei erneuter Wasserknappheit gewappnet zu sein, erarbeitete der Vorstand der WVGSS unter Präsident Josef Zemp ein Projekt, das kürzlich vom Regierungsrat mit einer Bausumme von Fr. 850 000.– bewilligt wurde. Nachdem die Generalversammlung vor einigen Tagen den Baubeschluss gefasst hat, starten die Arbeiten demnächst. Die Quelle beim Gmeinwärch wird durch eine Unterbodenleitung mit der restlichen Wasserversorgung verbunden. Weiter soll das Pumpwerk Unter-Färlisbach verlegt und erneuert werden.

Finanziert wird das Projekt zu einem grossen Anteil von der öffentlichen Hand. Der Bund übernimmt 27 Prozent, der Kanton 29 Prozent, die Gemeinde zwölf Prozent, womit der WVGSS Fr. 272 000.– verbleiben, daran leistet die Gebäudeversicherung noch einen Beitrag von Fr. 75 000.– für die Sicherstellung der Löschwasserreserve. Mit einem Darlehen der Landwirtschaftlichen Kreditkasse soll eine Finanzierung aus der laufenden Rechnung, ohne Erhöhung der Grundkosten oder Wasserzinsen, möglich sein, sofern keine aussergewöhnlichen Ausgaben anfallen.

Grundeigentümer informiert

Mit der Kostengutsprache wurde der WVGSS auferlegt, die heute provisorischen Schutzzonen um die Quellwasserfassungen in definitive eigentümerverbindliche Schutzzonen zu überführen. Dies hat teilweise starke Nutzungseinschränkungen zur ­Folge. Die Grundeigentümer wurden über die geplanten Ausscheidungen informiert. Nach deren Ansicht fielen die vorgeschlagenen Schutzzonen zu gross aus. Sie verwiesen darauf, dass die Wasserversorgung seit 30 Jahren mit bestem Wasser glänzen kann, notabene ohne Nutzungseinschränkungen. Nach Gesetz bleibt allerdings wenig Spielraum für individuelle Lösungen.