Vor fünfeinhalb Monaten haben die 18 diesjährigen Absolventinnen der Bäuerinnenschule ihre Zimmer an der Bergheimatschule in Gurtnellen bezogen. Seither haben sie sich intensiv mit den theoretischen und praktischen Aspekten der Rolle einer Bäuerin auseinandergesetzt. Bald schon werden sie die Koffer packen und Abschied nehmen. Bevor es soweit ist, möchten sie der Bevölkerung zeigen, was sie in den fünfeinhalb Monaten erarbeitet haben und laden am 15. Juni zum Tag der offenen Tür ein.

Die Herausforderung angenommen
Im tiefen Winter, am 4. Januar, haben 18 junge Frauen den Weg nach Gurtnellen unter die Füsse genommen, gespannt, was ihnen das kommende Halbjahr wohl bringen mag. In neun Pflicht- und zwei Wahlmodulen haben sie sich seither intensiv mit den unterschiedlichsten Aspekten des Berufes der Bäuerin auseinandergesetzt. Der Abschluss der Vollzeitausbildung stellt ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zur Bäuerin mit Fachausweis dar. Damit der Fachausweis erreicht werden kann, müssen die Absolventinnen zusätzlich zwei Jahre bäuerlich-hauswirtschaftliche Praxis nachweisen und die eidgenössische Berufsprüfung ablegen. Aber auch Frauen und Männer ohne das Ziel eines Fachausweises können von einer bäuerlich-hauswirtschaftlichen Ausbildung profitieren. Vieles, was man an einer Bäuerinnenschule lernt, erleichtert und bereichert den Alltag und befähigt Frau und Mann, einen Haushalt nachhaltig zu führen.

Bleibende Erinnerungen
Die Ausbildung an der Bäuerinnenschule in Gurtnellen hat den jungen Frauen viel abverlangt. Fleiss und Einsatz waren sowohl in der Schule als auch im Grosshaushalt, den die Absolventinnen in Gurtnellen selber führen, gefragt. Zwischenmenschliches Gespür war notwendig, um das intensive Zusammenleben und -arbeiten unter einem Dach friedlich zu gestalten. Auch manch fröhlicher Abend zog ins Land. Höhepunkte waren sicher der Tanzkurs, die Arni-Nachtwanderung oder der laue Frühlingsabend vor dem Haus, an dem es gelang, die besorgte Schulleiterin ans Fenster zu locken. Das täuschend echte, aufgeregte Gackern der Absolventinnen liess sie befürchten, ein Fuchs sei in den Hühnerstall eingedrungen!
Im Garten spriesst nun wieder ein buntes Allerlei an Gemüse, Kräutern und Blumen und hinter dem Haus geniessen Ziegen, Enten, Hühner, Wachteln und ein Bienenvolk die schneefreie Zeit.


Wer der Bäuerinnenschule in Gurtnellen einen Besuch abstatten und die Werke der Absolventinnen 2017 bestaunen möchte, ist am Donnerstag, 15. Juni herzlich zum Tag der offenen Tür eingeladen. Von 11 bis 17.30 Uhr fährt ein Shuttlebus zwischen Gurtnellen Wiler und Gurtnellen Dorf. Die Anreise mit dem Privatauto ist nicht möglich. Dieses Jahr werden neu auch Produkte aus dem Nähatelier und der Küche zum Verkauf angeboten.

pd