Met, den Wein aus Honig, gibt es schon seit den Germanen. Auch dem Bier setzten unsere Vorfahren bereits Honig bei. Auch heute führen bereits einige Produzenten solche Biere im Angebot, doch die Brauerei Locher geht noch einen Schritt weiter. Mitinhaber und Geschäftsleitungsmitglied Karl Locher ist zusammen mit Richard Wyss, dem Zentralpräsidenten des Vereins Deutschschweizerischer und rätoromanischer Bienenfreunde (VDRB), aber einen Schritt weitergegangen.

"Wir wollten nicht einfach ein Honigbier entwickeln, sondern damit eine Philosophie verbinden", erklären die beiden. "Deshalb vermitteln wir mit diesem Bier auch Wissen über den Honig und die Imkerei." Entstanden ist das Bier mit dem Namen Mielfiore, was so viel wie Honigblume bedeutet.

Ausschliesslich Schweizer Honig

Die Philosophie beginnt damit, dass nur Schweizer Honig verwendet wird. "Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass wir möglichst zu gleichen Teilen Honig aus allen 26 Kantonen bekommen", erklärte Locher. Damit könne mit dem Bier die gesamte Schweizer Blumenwelt abgebildet werden. Das bedeutet gleichzeitig, dass im Moment nur Blütenhonig eingesetzt wird und zwar in höchster Qualität.

Dafür zuständig ist Bienenfachmann Richard Wyss. Er hat jene Imker ausgesucht, welche die richtige Qualität liefern können. So kamen in diesem Jahr rund 1‘000 Kilo Honig zusammen. Auf jeder Verpackung aufgedruckt ist das Goldene Qualitätssiegel für den Honig. "Das bedeutet, dass nur Honig ins Bier kommt, der höhere
Anforderungen erfüllt, als das Lebensmittelrecht verlangt", sagt Wyss.

Geld für Bienenprojekt

Auf der Rückseite der Flasche ist eine ablösbare Etikette angebracht, auf der Informationen zur Bedeutung und zum Leben der Bienen aufgedruckt sind. Fünf Rappen pro Flasche gehen zudem an die Bienenfreunde. Sie wollen damit Projekte zugunsten der Bienen unterstützen. Zusätzlich hat die Brauerei einen Flyer gestaltet, in dem alle Honiglieferanten abgebildet sind.

"Für uns ist dieses Projekt eine Win-Win-Situation", sagt Wyss. "Zum einen können wir unser Goldenes Qualitätssiegel bekannter machen und gleichzeitig auf die Bedeutung der Biene als Bestäuberin aufmerksam machen."

Bisher 8‘000 Liter produziert

Produziert hat die Brauerei Locher 8‘000 Liter des Mielfiore. Der Honig wird am Ende der Lagerung dazu gegeben, rund 30 Gramm pro Liter Bier. "Mit den vier Tagen Lagerung entsteht eine kleine Nachgärung. Danach folgt die Filtration und nochmals die Zugabe von Honig, damit der Geschmack möglichst unverfälscht bestehen bleibt", sagt Locher. Dadurch entsteht eine leichte Trübung.

Für den Imker Wyss ist klar: "Der Honig ist ein Naturprodukt, so dass jeder Sud anders herauskommen wird. Dies umso mehr, wenn wir es einmal mit Waldhonig versuchen werden." Genau das sei aber spannend, ergänzt Locher.

sda