«Die Waldeigentümer müssen sich zusammentun», erklärt Ernst Wandfluh der Kreiskommission Berner Bauern Verband. Nur so könne der Wald in den Bergregionen weiterhin optimal bewirtschaftet werden. Für ein kleines Gebiet lohne sich die Holzernte in den steilen Hängen, die schwer zugänglich sind, kaum. Wandfluh betreibt selbst einen Berglandwirtschaftsbetrieb und referiert an der kommenden Agrimesse zum Thema «Herausforderungen der Landwirtschaft bei der Waldbewirtschaftung.»

Unterstützungsgelder vom Kanton

Die Waldbesitzer könnten zusammen einen Förster beauftragen, der sich um den Verkauf und die Ernte des Holzes kümmert. Manchmal brauche es etwa einen Helikopter für das Fällen. Die Waldbesitzer könnten sich die Kosten dafür teilen und die Holzschläge würden so effizienter, ist sich Wandfluh sicher. Zudem könnten die Waldbesitzer ab einer gewissen Fläche Gelder vom Kanton zum Schutz des Bergwaldes erhalten.

Waldbesitzer müssen für die nächste Generation mitdenken

Bei den lausigen Holzpreisen haben die Bauern kaum Motivation, in den Wald zu gehen. Das sei schade. «Wenn der Wald nicht bewirtschaftet wird, veraltet er und wird anfällig», so Wandfluh. Dadurch sinke die Qualität des Holzes. Gerade in der Holzwirtschaft sei es essenziel, für die nächste Generation mitzudenken, meint er. [IMG 2]

Ernst Wandfluh ist Bergbauer und kennt sich aus mit Holz. (Bild zVg)

Regionales soll regional bleiben

Damit das Holz wirklich als regional deklariert werden kann, braucht es eine funktionierende Wertschöpfungskette. In den vergangenen 30 Jahren mussten etwa ein Drittel der Sägereien in den Bergregionen schliessen, so Ernst Wandfluh. Diese brauche es aber, damit das Holz nicht in entfernte Sägereien zur Verarbeitung gebracht werden muss. «Da ist dann nicht mehr viel Regionalität dahinter», meint Wandfluh.[IMG 2]

Holz zum Heizen, bauen und Strom erzeugen

Auch bei der Nutzung des Holzes sieht Wandfluh Optimierungspotential. So könnte das Holz, welches nicht für die Verarbeitung genüge, als Energielieferant dienen. Weiter könne es für die Stromerzeugung genutzt werden. Beim Bauen könne das Holz als CO2-Speicher genutzt werden. Ernst Wandfluh hat viele Ideen für die Bewirtschaftung des Waldes im Berggebiet. Einige davon präsentiert er an der Agrimesse.

 

Vorträge rund ums Holz

Die Initiative Holz BE organisiert an der Agrimesse Thun einen einstündigen Referatsblock zu aktuellen Themen der Wald- und Holzwirtschaft, welche die Landwirtschaft tangieren. Ziel der Veranstaltung sei die Sensibilisierung der landwirtschaftlichen Bauherren für Schweizer Holz und die Informationsvermittlung von Aktualitäten der Holzwirtschaft, wie es auf der Webseite der Initiative Holz heisst. Ernst Wandfluh referiert dazu am Freitagmorgen 28. Februar 2020 über die «Herausforderungen der Landwirtschaft bei der Waldbewirtschaftung».

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