Nebst dem effizienten und emissionsarmen Gülleausbringen achten Hersteller zunehmend auch auf einen möglichst geringen Verschleiss der Maschine. Zudem streben Firmen eine hohe Ausbringleistung sowie Bedienerfreundlichkeit an. Dies erzielt beispielsweise die Brunner Spezialwerkstatt aus Schwarzenbach im Kanton St. Gallen mit dem Schleppfix-Gülleverteilung.

Via Schardreieck auf den Boden

Mit «Schleppfix» ist ein Schleppschuhsystem gemeint, welches über zwei klappbare Arme mit je einem Verteilstück und Schardreiecken (unter der Abdeckung, wo der Schlauch ins Gehäuse mündet) Gülle bodennah und streifenförmig ausbringt. Das System lässt sich an Fässern nachrüsten und kann mit geringen Wartungs- und Unterhaltskosten betrieben werden. Dabei sei der Zeitaufwand und die Ausbringmenge des Schleppfix vergleichbar mit einem Prallteller, wie Firmeninhaber Thomas Hollenstein erklärt.

Der Export ist etabliert

Um die Eigenschaften des Gülleverteilers in Relation mit anderen Systemen zu stellen, sei es wichtig, nicht Schleppschuhe mit Schleppschläuchen zu vergleichen, wie Hollenstein betont. Schliesslich habe jedes System seine Vor- und Nachteile. Und obwohl es günstigere Systeme als der Schleppfix auf dem Markt gäbe, sei die Nachfrage dafür gross – auch über die Grenzen hinaus. So hat die Firma Märkte in Nord- und Süddeutschland erschlossen, sowie in Österreich. «Das ist nur möglich, weil unser Preis-Leistungsverhältnis stimmt», analysiert Hollenstein.[IMG 2]

Verstopfungen umgehen

Der Hauptunterschied zur herkömmlichen Verteiltechnik sei ein Gülleverteiler ohne Verteilkopf mit rotierenden Bauteilen, auch habe der Gülleverteiler keine Ablaufschläuche und damit keine Schlauchbrüche und Verstopfungen.

Dem gegenüber stehen die hohen Ausbringleistungen, die mit einem Vakuumkompressor erreicht werden, wie der Hersteller beschreibt. Im Vergleich zu herkömmlichen Verteiltechnik ist der Kraftstoffverbrauch um 60 % reduziert. Dies, weil die Maschine 10 % weniger Gewicht (auch im Vergleich zu herkömmlichen Systemen) auf die Wage bringt. Die Verteilung auf Hanglagen bis 30 % Neigung ist möglich.

Aktuell produziert die Spezialwerkstatt den in der Schweiz entwickelte Gülleverteiler an ihrem zweiten Standort in Wilen b. Wil im Kanton Thurgau in drei verschiedenen Dimensionen:

  • 7,2 m Arbeitsbreite, 570 kg
  • 9 m Arbeitsbreite, 680 kg
  • 11,5 m Arbeitsbreite, 980 kg (drei-teilig)

Mit solchen Arbeitsbreiten wollten die Hersteller bewusst durchschnittliche bis kleine Betriebe abholen, wie der Firmeninhaber erklärt.

In Sachen Gewicht und benötigte Zugkraft würden Schleppschläuche im Vergleich zu Schleppschuhen aber besser abschneiden. Zudem reagiert der Schleppschlauchverteiler relativ unempfindlich auf die Fahrgeschwindigkeit – bei einem Tempo von über 10 km/h oder auf unebenen Beständen können die Verteilstücke allerdings zu springen beginnen. Auch Schlitzkufen heben sich bei zu hoher Fahrtgeschwindigkeit vom Boden ab, was das System in seiner Effizienz einschränken kann. Auch sei gemäss Fachberichten der Verschleiss höher, als bei Schleppschuhen.

Mehrerträge sind erwiesen

Obwohl sich die Branche darüber streitet, welches System an welchem Standort mit den dortigen Bedingungen am besten passt, zeigt eine kombinierte Analyse in- und ausländischer Ausbringversuche, dass bei Graslandbeständen Mehrerträge von 2,5 Prozent mit dem Schleppschlauchverteiler und mit dem Schleppschuh Mehrerträge von 5,8 Prozent erzielt wurden. Dies, weil bei diesen Systemen im Vergleich zum Breitverteiler 30 bis 50 Prozent weniger Ammoniak entweichen und somit 2 bis 3 Prozent mehr Stickstoff pro Hektare in den Boden gelangen, wie die Resultate der Studie zeigen.

Schlitzdrill schneidet gut ab

Im Hinblick auf reduzierte Treibhausgas-Emissionen schneidet die Schlitzinjektion in vielen Vergleichen am besten ab, da sie die Gülle direkt in den Boden injiziert. Auch bei der Beurteilung der Futterverschmutzung ist die Technik, gemäss einem Topagrar-Artikel führend. Welches System schlussendlich auf den Betrieb passt, ist abhängig von der Art des Hofdüngers, der Güllenmenge, dem Budget und den Bodenbeschaffenheiten.