«Die Berglandwirtschaft stemmt sich seit eh und je gegen ihre Standortnachteile», sagt Kurt Zgraggen. Der Geschäftsführer der Schweizer Berghilfe bringt in einer Mitteilung der Stiftung seinen Respekt gegenüber Bergbäuerinnen und Bergbauern zum Ausdruck. Schwierig machen ihr Wirken die Abgelegenheit, die steilen Flächen und die im Vergleich zum Flachland verkürzte Saison. Umso wichtiger sei es, stellt Zgraggen fest, ein eigenes, an den Standort angepasstes Konzept für ihren Betrieb zu finden und es mit gezielten Investitionen umzusetzen.

Viel Hilfe für die Landwirtschaft

AboSonja und Thomas Räbsamen mit den Kindern (v. l.). Xenia, Romy, Lena und Alex. Im Hintergrund der Familienbetrieb.BerggebietFamilie Räbsamen erhielt Unterstützung von der Coop Patenschaft: «Der Hof ist ein Glücksfall»Samstag, 7. Januar 2023 An diesem Punkt kommt die Schweizer Berghilfe zum Zug, die Spenden zur Unterstützung der Berggebiete einsetzt. Seit 80 Jahren sei die Landwirtschaft mit 17,8 Millionen Franken der wichtigste Bereich. In ihrer Mitteilung zeigt die Stiftung, was unter anderem dank ihrer finanziellen Hilfe möglich geworden ist.  

Nachfrage und Klima passen zum Getreideanbau

Im Toggenburg hat sich eine Produktionsgemeinschaft im Verein Alpsteinkorn dem Getreidebau verschrieben. Vor rund 30 Jahren habe man erkannt, dass hier angesichts starker Nachfrage nach lokalen Produkten und verändertem Klima eine Marktchance bestand. 18 Bergbetriebe und fünf lokale Verarbeiter zählt der Verein Alpsteinkorn, den die Schweizer Berghilfe bei der Anschaffung neuer Analysegeräte unterstützt hat. Damit lasse sich die Qualität des Getreides sicherstellen.

Neben der Produktion widmet sich Alpsteinkorn der Entwicklung klimaresistenter Sorten und in Zusammenarbeit mit der Forschung auch dem Erfahrungsaustausch.

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Eine kleine Biogasanlage mit grossen Vorteilen

Bio-Bergbauer Ursin Riedi hat das Thema klimaneutrale Landwirtschaft gepackt. Für seinen Betrieb im Bündner Val Lumnezia mit 30 Mutterkühen und deren Kälber hat er eine Mikro-Biogasanlage installiert, wie sie noch kaum verbreitet sei. Das brachte einige Probleme mit sich, ermögliche es Riedi aber, das Abwasser und den gesamten Kuhmist in wertvollen Dünger umzuwandeln. Zugleich liefert die Anlage mehr Strom als zum Eigenbedarf nötig wäre und sei einfach zu warten. In diesem Fall leistete die Schweizer Berghilfe Unterstützung beim Bau.

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Ein Käse macht Karriere

Das dritte von der Stiftung geförderte Beispiel ist die Genossenschaft L’Etivaz im Kanton Waadt. Im Gegensatz zu Ursin Riedi besteht ihr Erfolgsrezept in der Konzentration auf ein einzelnes Produkt statt der Diversifizierung. Knapp 70 Alpbetriebe produzieren demnach heute nach einheitlichen Vorgaben L’Etivaz AOP, der national und international mit einem Jahresumsatz von rund 8 Millionen Franken vermarktet wird. Laut der Schweizer Berghilfe brachte neben dem einheitlichen Produkt die Auslagerung der gesamten Vermarktung in einen professionellen Geschäftsbereich den Erfolg. Beides sei schon in den Anfängen festgelegt worden.

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Weitere Informationen über die Schweizer Berghilfe finden Sie hier.