Die Lushüttenchilbi, hoch oben in Sumiswald BE, findet immer an einem Sonntag im Sommer statt. Die damalige Wirtin – eine Bekannte – fragte mich, ob ich bei diesem Anlass als Serviertochter aushelfen möchte. Klar, wollte ich das machen, das war mal etwas anderes. Wir waren drei Kolleginnen, die gemeinsam zugesagt hatten. Das war 1998.
Ein kleiner Umweg
Die Wirtin sagte mir, ich solle schon am Samstagabend kommen, dann sei immer noch ein kleines Treffen unter Bekannten. Eigentlich wollte ich nicht wegen meinen Kindern. Aber gut, am Ende habe ich mich überreden lassen. So machten wir uns am Samstag vor der Lushüttenchilbi auf den Weg zur gleichnamigen Alpwirtschaft.
Gleichzeitig trafen sich in Langenthal BE mein heutiger Mann und sein Kollege Marcel, um auf die Klewenalp an das Countryfestival zu fahren. Im Treppenhaus schlug Marcel vor, zur Lushütte zu fahren, weil dort immer schon die Serviertöchter für die Chilbi seien. Mein Mann liess sich überreden, gesagt, getan, auch ihr Weg führte zur Lushütte.
Amors Pfeil sass
Die beiden sassen dann im Restaurant an einem Tisch und tranken etwas. Wir kamen etwas später dazu. Ich trug meine Tasche locker über der Schulter, als ich plötzlich diese blauen Augen sah. Ich drehte mich zu meinen Kolleginnen um und meinte, «ich habe mich soeben verliebt». Natürlich klang dies sehr unglaubwürdig.
Gegenseitige Anziehung
Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und wir setzten uns an den gleichen Tisch. Walter bemerkte mich erst dann. Wir begannen zu plaudern, zu trinken und zu lachen. Auch um ihn war es bald geschehen. Etwas Weisswein lockerte die Stimmung auf, und so begann unsere Liebesgeschichte. Es sei noch zu bemerken, dass wir damals beide noch verheiratet, aber getrennt waren. [IMG 2]
Ein gemeinsames Kind
Nach zwei Monaten Kennenlernphase zog ich mit meinen Kindern und meinen drei Katzen zu ihm. Im Oktober 1998 war seine Scheidung, im Februar 1999 meine, im Juni 1999 haben wir geheiratet und im April 2000 kam unser Sohn zur Welt.
Walter hatte zwei Kinder aus erster Ehe, ich auch. Obwohl wir dachten, vier seien genug, wollten wir noch ein gemeinsames Kind. Somit haben wir fünf Kinder.
Skepsis Lügen gestraft
Mittlerweile sind alle Kinder bereits ausgezogen. Walter und ich haben zusammen sechs Enkelkinder. Unser Liebesgeheimnis? Wir pflegen unsere Ehe sehr. Wir sind noch verliebt wie am ersten Tag und zeigen uns das immer wieder mit kleinen Gesten.
Unsere Liebesgeschichte dauert nun schon 24 Jahre, obwohl viele unserer Freunde und Freundinnen am Anfang sehr skeptisch waren.
Wir suchen Ihre Liebesgeschichte!
Wenn zwei Menschen sich nahe kommen, gibt es Hochs und Tiefs, gemeinsam überstandene schwere Zeiten und Stunden voller Freude.
Zu einer Beziehung gehören aber auch Enttäuschungen, der Aufwand, sich wiederzufinden, und nicht immer war es am Ende der oder die Richtige.[IMG 3]
Wir widmen der Liebe auf dem Land eine Serie und suchen dazu Ihre persönliche Geschichte. Möchten Sie uns von Ihren Erlebnissen erzählen – egal, ob es um die grosse Liebe geht, einen Rückschlag oder eine gute Zeit mit einer besonderen Person. Wir freuen uns auf Ihre Schilderungen!
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