Es ist ruhig hier auf der Rinderweide. Nur das Bimmeln der Glocken und das Knirschen der Schuhe im Gras sind zu hören. «Ich geniesse diese Ruhe», sagt Karin Landolt bei ihrem Kontrollrundgang, während sie prüft, ob der Zaun stabil steht, genug Wasser im Trog ist und keines der Tiere gekalbt hat. «Die Tiere geben einem so viel. Du bisch ä Liebi, gäll …», sagt sie und krault eines der Braunviehrinder am Hals.
30 Milchkühe halten Karin und Fridolin Landolt auf ihrem Milchwirtschaftsbetrieb in Mollis GL, mit eigener Nachzucht. Auch die Mastkälber werden selbst aufgezogen. Die Milch geht an Emmi – für das Unternehmen ist die Familie zudem «Bauernbotschafter». Der Betrieb nimmt auch am Projekt Klimastar teil.
Landolts Tiere tragen alle Hörner. Das passt zu der bodenständigen Bäuerin, die von sich selbst sagt: «Ich bin eine einfache Frau.» Das habe sie auch mit ihrem Menü bei der Landfrauenküche zeigen wollen – «etwas zu kochen, das zu mir passt und mich widerspiegelt.»
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Normalerweise ist Karin Landolt lieber im Hintergrund
Eigentlich steht die 47-Jährige gar nicht so gerne im Mittelpunkt. Es war ihr Mann, der sie mehrmals für die SRF-Kochsendung angemeldet hatte. «Irgendwann schällete eben mal das Telefon», erzählt sie. Das bereitete ihr erst einmal ein paar schlaflose Nächte. «Doch meine Kinder sagten dann: Mami, mach das jetzt für dich. Dann kommst du etwas herum und lernst neue Leute kennen …» Also habe sie ihren ganzen Mut zusammengenommen und das Abenteuer gewagt.
Rückblickend würde Landolt es sofort wieder machen. Begeistert erzählt sie vom Zusammenhalt unter den Kandidatinnen, den Reisen auf die anderen Höfe und den Hotelzimmern, in denen sie während der Dreharbeiten untergebracht war. «Nur habe ich mich zuerst gefragt, warum es im Zimmer dunkel ist. Da ich nicht so viel reise, wusste ich gar nicht, dass man die Hotelkarte in diesen Schlitz neben der Tür stecken muss, damit das Licht angeht», erzählt sie lachend auf der Autofahrt von der Rinderweide zurück zum Hof.
Aufgewachsen ist Karin Landolt im Kanton Schwyz – ebenfalls auf einem Bauernhof. «Ich hatte eine sehr schöne Kindheit», erinnert sie sich. «Ich habe mir immer gewünscht, dass auch meine Kinder so aufwachsen können.» Nach der Ausbildung zur Kleinkindererzieherin arbeitete sie ein, zwei Jahre in einer Kita. Gleichzeitig fand sie früh die Liebe: An der Märchler Fasnacht lernte sie ihren späteren Mann kennen. Als dessen Vater früh verstarb, musste Fridolin Landolt den Hof mit nur 21 Jahren übernehmen. Karin Landolt zog nach Mollis, und gemeinsam gründeten sie jung eine Familie.
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Enkelkinder kommen mit in den Stall
Heute sind die drei Kinder zwischen 24 und 20 Jahre alt. Corina wohnt nur wenige Minuten entfernt und hat bereits eine eigene Familie gegründet. Zwei Enkelkinder hat Karin Landolt schon – das dritte ist unterwegs. Sohn Fritz hat Zimmermann gelernt und absolviert derzeit eine Zweitausbildung zum Landwirt; er wird eines Tages den Hof übernehmen. Matthias, der Jüngste, hat letzten Sommer die Lehre zum Landmaschinenmechaniker abgeschlossen. Beide Söhne wohnen noch zu Hause und helfen nach Feierabend auf dem Betrieb – genauso wie bei Bedarf die Tochter und der Schwiegersohn. «Wir sind alle füreinander da, und jeder ist universell einsetzbar», erzählt Karin Landolt.
Im Gaden ist sie für Allrounder-Arbeiten zuständig: Misten, Streuen, Füttern, Striegeln. Ihr Mann melkt währenddessen mit der Absauganlage mit drei Aggregaten. Regelmässig hütet sie auch die beiden Enkelkinder. «Wir nehmen sie dann halt mit in den Stall. Sie laufen einfach mit und helfen etwas – das klappt gut.»
Steckbrief
Name: Karin Landolt
Alter: 47 Jahre
Beruf: Gelernte Kleinkindererzieherin, Bäuerin
Landwirtschaftliche Nutzfläche: 20 Hektaren
Tierbestand: 28 Milchkühe, 11 trächtige Rinder, eigene Nachzucht und Mastkälber, 3 Pensionspferde, 1 Hund, 9 Katzen
Beim Kochen muss es auch mal ruckzuck gehen
Gekocht hat Karin Landolt schon immer gerne – und sie ist dabei der spontane Typ. «Ich bin keine, die alles gross plant. Oft kommt mein Mann um Viertel vor zwölf und sagt: Wir lassen die Kühe raus. Dann muss es ruckzuck gehen.»
Auch ihr Menü für die Landfrauenküche hat sie vor dem grossen Tag nicht gross geübt. «Ich hatte ehrlich gesagt gar keine Zeit dafür.» Sie habe nichts Ausgefallenes gemacht, sondern etwas, das zu ihr passt. Wichtig waren ihr die Zutaten vom eigenen Hof: Fleisch von den eigenen Tieren, Gemüse aus dem Garten, Kartoffeln vom eigenen Feld, bei Bedarf etwas aus der Gefriertruhe. Alp-Käse und -Butter haben sie jeweils von den 14 Kühen, die gesömmert werden. «Wir geniessen ihn selbst und verkaufen den Rest via Schild an der Strasse. Und von unseren vielen Hochstammbäumen haben wir feinen Most.» Diese liefern auch Birnen, Kirschen und Zwetschgen.
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Ihre Küchenhilfe war Tochter Corina. «Früher hätten wir gar nicht zusammen kochen können, da hätte jemand von uns rausgehen müssen.» Heute ist das ganz anders: «Sie war die logische Wahl, und es hat wunderbar funktioniert.»
Die Familie hält in allen Lebenslagen zusammen
Immer wieder spürt man im Gespräch mit der Glarnerin den grossen Familienzusammenhalt. Als ihr Mann vor einem Jahr plötzlich erkrankte, wurde das Leben der Landolts auf den Kopf gestellt. Mittlerweile geht es ihm wieder besser – und sie haben am Betrieb einige Anpassungen vorgenommen, damit alles zu zweit zu bewältigen ist. «Wir schauen jetzt nach vorn», sagt Karin Landolt hoffnungsvoll.
Dazu gehört auch das Kribbeln im Hinblick auf die Ausstrahlung ihrer eigenen Landfrauenküche-Episode. Die Sendung zeigt die ganze Vielfalt der Schweizer Landwirtschaft – etwas, das auch Karin Landolt bis heute an ihrem Beruf begeistert. «Die Vielfalt der Arbeiten, die Arbeit mit den Tieren und das viele Draussen sein», zählt sie auf. Wenn sie mal etwas Zeit für sich hat, ist sie mit ihrem Pferd unterwegs – reitend und fahrend.
Fünf Fragen an Karin
Mein Lieblingsessen als Kind: Pommes
Das esse ich (heute) nicht gerne: Fenchel
Meine Küchenwunderwaffe: Mein Kochbuch, in das ich meine Rezepte hineinschreibe
Meine Lieblingsarbeit in der Küche: Das Degustieren (lacht)
Diese Küchenarbeit finde ich öde: Putzen
«SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2025»: Wir sind für Sie dabei
Ab Freitag, 31. Oktober, bis zum Finale am 19. Dezember berichtet die BauernZeitung zur Landfrauenküche.
- Über jede Kandidatin gibt es ein grosses Porträt
- Nach der Sendung finden Sie online alle Rezepte der Sendung
- Mitraten und Gewinnen: Machen Sie ab dem 31. Oktober mit bei unserem grossen Wettbewerb
Die Sendung «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2025» wird ab dem 31. Oktober 2025 jeden Freitagabend (20.05 Uhr, SRF 1) ausgestrahlt.
Der grosse Wettbewerb zur «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» 2025
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