Seit ich im ersten Lehrjahr das erste Mal mit Homöopathie zu tun hatte, haben mich dieses Wort und die Bedeutung dahinter nie mehr losgelassen. Bereits im ersten Lehrjahr konnte ich sehr viel darüber lernen und auch über den Umgang damit.

Erfolge und Misserfolge

Homöopathie heisst übersetzt auf Deutsch «Heilverfahren». Dass es ein Verfahren ist und nicht Zauberei, wurde mir ziemlich schnell klar. Doch: Dass mir das klar ist, liegt auch nur daran, dass ich Erfolge und Miss­erfolge erlebte.

Ich kann mich noch ganz gut an die Kuh Amira erinnern. Trotz der Tatsache, dass sie fast gleich heisst wie ich, mochte ich sie nicht so sehr. Amira wurde sehrwahrscheinlich auf der Weide besaugt und entwickelte dadurch eine versteckte Mastitis.

Uns fiel auf, dass sie bei einem Viertel die Milch kurz nach dem Kalben nicht richtig runterbrachte. Als dann die Wasserablagerungen im Euter etwas nachliessen, gab sie auf diesem Viertel kaum mehr Milch. Wir liessen dann die Milch auf eine Krankheit kontrollieren und stellten fest, dass es sich um eine Stenose handelte.

Vorteil: Keine Absetzfrist

Wir haben sehr, sehr lange mit dem homöopathischen Mittel Phytolacca (Kermesbeeren) behandelt. Es soll bei der Entzündung von Drüsen helfen und auch fiebersenkend sein sowie bei Menschen und Tieren auch den Milchfluss anregen.

Da wir nach wirklich langer Zeit keine Besserung sahen, haben wir uns dazu entschieden, sie mit Antibiotika zu behandeln, was fünf Tage dauerte. Leider war keine Besserung zu sehen, so haben wir diesen Viertel einfach stillgelegt.

Ich finde, Homöopathie ist kein Wundermittel, aber ein Weg. Ein grosser Vorteil dabei ist, dass mit Homöopathie behandelte Tiere keine Absetzfrist haben.

Zur Autorin
Samira Furrer ist in ­Holziken AG aufgewachsen. Ihr war bereits als kleines Mädchen klar, dass sie Landwirtin werden wollte. Beim Äussern des Berufswunsches stiess sie in ihrer schulischen Laufbahn manchmal auf Kritik, aber nichtsdestotrotz verfolgte sie ihren Traum weiter. Sie absolviert ihr zweites Lehrjahr bei Florian Büchli in Elfingen AG, einem Rebbaubetrieb mit Mutterkühen. Ihr Ziel ist es, einen riesigen Hof­laden zu führen.