Nach fast zweijährigem Pandemie-bedingtem Unterbruch kam der Bauernverband Uri vergangenen Freitag zur 86. GV zusammen. Der Lockdown hatte der Landwirtschaft viel Zuspruch gebracht und die einheimischen Produkte erfuhren eine Aufwertung, meinte Präsident Wendel Loretz. Nach der Lockerung der Massnahmen habe man angeblich wieder alles falsch gemacht. Zum Glück erlitten die beiden Agrar-Initiativen eine Abfuhr. Der Bevölkerung sei eben das regionale Denken und Handeln nicht immer bewusst, so Loretz.

Urner Wolfsfeuerwehr

Dabei stehe gerade die Berglandwirtschaft vor grossen Herausforderungen. Die Ernährungssicherheit und der Kulturlandschutz sollen wieder Priorität haben und den Grossraubtieren müsse durch gezielte Regulierung Einhalt geboten werden, sagte der Präsident.

Der Bauernverband war in den Pandemiejahren nicht untätig. Ein Erfolg war die Wolfs(feuer)wehr, welche der Verband ins Leben gerufen hatte. Unterstützt wurde diese auch vom Kanton mit Beiträgen. Das Obligatorium für den Schleppschlaucheinsatz konnte nach intensiven Gesprächen im Verband und den landwirtschaftlichen Ämtern verschoben werden. Man beschäftigte sich auch bereits mit der MTI, der Interessenvertretung in der Milch-, Fleisch- und Alpwirtschaft, der Mitgestaltung in der Agrarpolitik und mit der Einflussnahme für eine Gesetzesanpassung des Jagdgesetzes betreffend Grossraubtiere.

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Treffen mit den Grünen

Nach 20-jähriger Tätigkeit im Verband gab Wendel Loretz sein Präsidium an Max Müller und Sergio Poletti weiter. Anstelle von Wendel Loretz und Pirmin Tresch, die aus dem Vorstand ausschieden und gebührend für ihre lange Arbeit geehrt wurden, wählten die Anwesenden Mathias Stadler und Jost Gisler.

Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Verband und wies auf die grossen Herausforderungen beim Herdenschutz, der Bekämpfung der Maikäferplage und der möglichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges hin. Man wolle auch die Beiträge bei Wolfsschäden erhöhen.

Erstaunt waren die Anwesenden, dass im nächsten Jahr ein Treffen zwishen dem Urner Bauernverband und den Grünen stattfinden soll. Ausgelöst wurde das Treffen durch stark polarisierende Zeitungsbeiträge in der Lokalpresse.