Im deutschen Bundesland Bayern werden seit dem Schuljahr 2020/2021 die Projektwochen «Schule fürs Leben» umgesetzt. Dabei informieren Bauernfamilien Schulklassen der Grundschule und Sekundarstufe auf ihren Höfen oder direkt in der Schule über die Arbeit in der Land- und Forstwirtschaft – wie sie Lebensmittel und grüne Energie herstellen, wie sie die heimische Kulturlandschaft pflegen und welchen Beitrag die Wälder zum Klimaschutz leisten können.

Auch für die Bereiche Ernährung und Hauswirtschaft geben Fachkräfte ihr Wissen im Rahmen der Projektwochen an die Schülerinnen und Schüler weiter, z. B. beim gemeinsamen Zubereiten von heimischen Produkten oder im Rahmen eines Einkaufstrainings. 

Langjährige Forderung der Landfrauen

Diese Projektwochen sind eine Initiative und langjährige Forderung der Landfrauen des Bayerischen Bauernverbandes. Denn «hauswirtschaftliche Kenntnisse werden nicht mehr selbstverständlich im Elternhaus vermittelt, wie dies früher der Fall war», sagt Juliane Singer, Referentin der Landfrauen vom Bayerischen Bauernverband, gegenüber der BauernZeitung. Darüber hinaus hätten sich grosse Wissensdefizite bei den landwirtschaftlichen Themen aufgezeigt. 

Rund 1100 landwirtschaftliche Betriebe nehmen teil

Seit Anfang 2020 wurden dafür Bauernhöfe für Hofbesuche akquiriert sowie landwirtschaftliche und hauswirtschaftliche Fachexpert(innen). Online- und Präsenzschulungen bereiteten die gemeldeten Bauernfamilien auf ihren Einsatz vor.

Für ganz Bayern stehen aktuell rund 1100 landwirtschaftliche Familien bereit. Das Kultusministerium von Bayern stellt den Schulklassen für dieses Projekt ein Budget zur Honorierung der externen Fachexperten zur Verfügung. Gemäss dem Bayerischen Bauernverband ist Bayern das erste Bundesland in Deutschland, welches solche Projektwochen umsetzt hat.