Gerade machte ein Fall aus dem Kanton Schwyz Schlagzeilen. Eine Bäuerin aus Vorderthal SZ wehrte sich, weil sie aus ihrer Sicht keine angemessene Entschädigung für die Nutzung des Bodens bekam. Kurzerhand sperrte sie den Abschnitt der Skipiste Wägital bei ihrem Stück Land. Die Skifahrer mussten fortan durch einen Wald in der Nähe ins Tal hinabfahren.

Skibetrieb als Nebenerwerb

Dieser Fall ist eher eine Ausnahme. Die meisten Bergbauern pflegen gute Beziehungen mit den Skiliftbetreibern. Andreas Keller vom Verband Seilbahnen Schweiz (SBS) meint: "Fälle wie im Kanton Schwyz gibt es selten, die Landwirte wissen, welchen Stellenwert die Bergbahnen für den Tourismus haben. Zudem sind die Seilbahnen oft auch Arbeitgeber im Winter, wenn auf dem Bauernhof wenig läuft".

Auch der Kleinbauer Albrecht Hari der seinen Hof in Adelboden BE auf 1540 Meter über Meer betreibt, arbeitet während der Skisaison für die Bergbahnen Adelboden. Um fünf Uhr morgens geht es in den Stall, um acht Uhr startet er die Bahn Chuenisbärgli. Er ist Anlagenführer der beiden Bahnen Chuenisbärgli und Höchsthorn. "Im Winter haben wir auf dem Bauernhof nicht so viel zu tun. Da ist es gut, einen Nebenerwerb zu haben", erklärt er.

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Landwirtschaft und Tourismus gehen Hand in Hand

Über seine zwei Hektaren Land führen im Winter zwei Skipisten. Die Bergbahn entschädigt ihn für die Nutzung. Dabei ist der Betrag abhängig von der Frequenz der Seilbahn.

Der Kleinbauer sieht die Skipiste nicht als Fluch. "Wir leben von der Skipiste", ist er überzeugt. Albrecht Hari ist auf dem Hof in luftiger Höhe aufgewachsen und sozusagen auf den Ski geboren. "In den Bergen gehen Landwirtschaft und Tourismus eben Hand in Hand", erklärt er. Einige Skitouristen kaufen etwa seinen Käse direkt vom Hof.

Alice Sager