Das schöne und warme Frühlingswetter lockt in den Garten. Daher sei jetzt der ideale Zeitpunkt für ein Projekt dieser Art, heisst es in einer Medienmitteilung des Kantons Jura. Es sei Teil der Umsetzung des Aktionsplans zur Reduktion des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes der Kantonsregierung. 

Ein Führer für Wohngebiete

Der neue Führer «Lebendige Gärten» des jurassischen Office de l'environemment richtet sich ausdrücklich an Mieterinnen und Eigentümer in bebautem Gebiet. Er umfasst 15 Faktenblätter in französischer Sprache:

  • Aktion 0: Garten ohne Pestizide (Übersicht und allgemeine Hinweise zur Unkraut-, Schädlings- und Schneckenbekämpfung ohne Chemie)
  • Aktion 1: Blumenwiese  (Säen und pflegen)
  • Aktion 2: Rasen mit Blumen (Begehbare Grasfläche mit blühenden Blumen für Insekten)
  • Aktion 3: Einheimische Hecke (Pflanzenwahl und Unterhalt)
  • Aktion 4: Obstbäume (Seltene und lokale (Hochstamm-)Sorten bevorzugen, ökologisch vernetzen)
  • Aktion 5: Kleintiere fördern  (Gefahren entschärfen und Unterschlupf schaffen/zugänglich machen)
  • Aktion 6: Nistkästen installieren (Für Vögel und Fledermäuse, zudem Futtergrundlage im Garten schaffen)
  • Aktion 7: Insektenhotel (Selber bauen oder kaufen, in den Garten integrieren)
  • Aktion 8: Schmetterlinge (Die richtigen Pflanzen wählen, Nistplätze schaffen)
  • Aktion 9: Topf-Garten (Welche Pflanzen vertragen sich, welche nicht, Fruchtfolge im Topf)
  • Aktion 10: Kompost (Drei Basisregeln zum erfolgreichen Kompostieren)
  • Aktion 11: Teich (Kleine Teiche mit viel Wirkung, sollen sich natürlich von selbst auffüllen)
  • Aktion 12: Auf dem Balkon (Massnahmen auf Balkonien umsetzen)
  • Aktion 13: Begrünte Fassaden und Dächer (Mit einheimischen Pflanzen von den Vorteilen der Begrünung profitieren)
  • Aktion 14: Bodendurchlässigkeit schaffen (Dieser Beitrag wird noch folgen)

Schnell gelesen und informativ

Die Beiträge zum «Lebendigen Garten» sind ansprechend gestaltet, mit kurzen Texten gut portioniert und mit vielen Bildern aufgelockert. Ausserdem wird fleissig auf andere Seiten oder externe Merkblätter verlinkt, wo man sich zusätzlich mit Informationen eindecken kann. 

Zu jedem Punkt gibt es ein neben der Internet-Seite auch ein Faktenblatt, das man herunterladen und ausdrucken kann. 

 

Biodiversiät im Wald, auf Feld und Hof

In unserer Serie «Biodiversität zum Znüni» zeigen wir verschiedene praktische Massnahmen und ihre Umsetzung in der Praxis auf, mit denen Sie die Artenvielfalt in der Landwirtschaft fördern können:

Videos, Animationen und Aktionen folgen

Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen. So sollen laut Medienmitteilung noch weitere Videos und Beiträge folgen, um das Thema weiter in der Tiefe zu behandeln. Auch Stadtverwaltungen werden miteinbezogen. 

Städten und Dörfern habe man lange Zeit beim Thema Natur und Biodiversität zu wenig Bedeutung beigemessen und eher an Wald und Landschaft gedacht. Es brauche zwar Mut, mit den vielerorts üblichen Gartentraditionen (»Einheitliches Gras – Thuja – Steine») zu brechen, dies seien aber ökologische Wüsten. Gärten sollten ihren Beitrag zur Förderung der Biodiversität leisten. 

 

Mühe mit Französisch?

Leider sind die oben vorgestellten Seiten nur auf französisch verfügbar. Da die Texte aber kurz und in relativ einfacher Sprache gehalten sind, kann man sie trotzdem auch ohne weiterführende Französisch-Kentnisse einigermassen verstehen. In Zeiten von Corona könnte die Übersetzung ja sogar zu einer Homeschooling-Übung gemacht werden.

Im Internet gibt es verschiedene kostenlose Übersetzungs-Programme: