«Wir wollen einen Schritt voraus sein», erklärt Sarah Hofmann das aktuelle Nachhaltigkeitsprojekt der IP-Suisse – «Punktesystem Klima- und Ressourcenschutz» –, das im Rahmen einer Delegiertenversammlung des IP-Suisse Vereins Naturel (s. Kasten) am Montag vorgestellt wurde. «Denn gerade dieser Sommer hat uns gezeigt, dass die Landwirtschaft unmittelbar von den Klimaauswirkungen betroffen ist und das wir handeln müssen», führt Hofmann weiter aus.

Ziel: Emissionen reduzieren

Zusammen mit der Forschungsanstalt Agroscope, der TSM Treuhand und dem Bundesamt für Landwirtschaft arbeitet die IP-Suisse seit 2016 an einem Projekt, um die Treibhausgasemissionen (Definition s. Kasten) ihrer Labelbetriebe gesamtheitlich um 10 Prozent zu reduzieren. «Ausschlaggebend für dieses Projekt waren IP-Suisse Labelbetriebe, die sich bei uns immer wieder gemeldet haben», erzählt Sarah Hofmann. Diese hätten gerade im Bereich Ressourcenschutz diverse Massnahmen umgesetzt und wollten nun mit ihren Bemühungen punkten.

Mit Massnahmen zum Erfolg

Basierend auf Erkenntnissen aus Vorstudien, stellte Agroscope einen Massnahmenkatalog mit neuen sowie bereits bestehenden Massnahmen zusammen, die aktuell auf rund 30 Pilotbetrieben in unterschiedlichen Regionen getestet werden. Der Katalog beinhaltet Massnahmen im Bereich des Energie- und Düngermanagements sowie im Bereich der Tierhaltung. Einige Massnahmen sind nicht neu. Diese unterstützt der Bund bereits seit 2014 mit Ressourceneffizienzbeiträgen wie beispielsweise:

  • Stickstoffreduzierte Phasenfütterung in der Schweinemast
  • Ausbringung von Gülle mit emissionsmindernder Wirkung, wie z. B. mit dem Schleppschlauch

Weitere, noch genau zu definierende Massnahmen, werden unter anderem das Heizen mit Hackschnitzel und das Ansäen von Gründüngungen mit Leguminosen sein.

Bekanntes Punktesystem

In Anlehnung an das bereits in den IP-Suisse-Produktionsanforderungen integrierte «Punktesystem Biodiversität und Ressourcenschutz» (s. Kasten) wird ein ähnlich funktionierendes Punktesystem entwickelt, in welchem die IP-Suisse Produzenten Massnahmen voraussichtlich online erfassen können. Noch offen sind die geforderte Anzahl an Punkten und die Entschädigung im Detail. Jetzt gelte es, die diesjährig gewonnenen Ergebnisse mit denen von 2016 zu vergleichen und gegebenenfalls den Massnahmenkatalog zu überarbeiten, so Hofmann. Bereits Erfolge verzeichnet Das IP-Suisse Projekt sei bei den Pilotbetrieben gut angekommen und es konnte bereits eine Reduktion der Treibhausgasemissionen verzeichnet werden, berichtet Sarah Hofmann. Sie gibt aber auch zu: «Unser Ziel von zehn Prozent ist ambitiös gesetzt.»

Noch bis 2024 wird das IP-Suisse Projekt «Punktesystem Klima- und Ressourcenschutz» in Zusammenarbeit mit den vorhandenen Pilotbetrieben durchgeführt. Im kommenden Jahr 2019 will IPSuisse das Punktesystem ausgearbeitet haben und vorstellen. Denn bereits 2020 soll es für 10 000 IP-Suisse Labelbetriebe zum Einsatz kommen.

Katrin Erfurt