Es war anders als sonst. Kein Glühwein, kein Fachsimpeln, kein Neujahrswunsch; dafür das Gewieher der jungen Hengste, aber am Bildschirm. Die Selektion der Freibergerhengste, die traditionell im Jura stattfindet, durfte heuer aufgrund der Corona-Pandemie nur ohne Besucher abgehalten werden. Das Geschehen konnte aber zu Hause in der warmen Stube mitverfolgt werden, die Selektion wurde nämlich live übertragen.

17 haben die erste Hürde geschafft

Von den 46 Kandidaten, die an der Nationalen Selektion der Freibergerhengste (NHSG) am 16. Januar 2021 teilgenommen haben, qualifizierten sich deren 17 für den Stationstest am Schweizer Nationalgestüt in Avenches VD.

Ein Don Flavio-Sohn gewinnt

Auf dem Siegerpodest steht der Gewinner Don Falco (Abstammung Don Flavio/Hendrix) im Besitz von Alain und Jean Gigandet, auf dem zweiten Rang ist Nazar (Nitard du Mécolis/Hayden PBM) von Mario Gandolfo und auf dem dritten Platz Koca de Roumont (Hitch/Halipot) von Pierre Koller.

Positive Bilanz

Der Schweizerische Freibergerverband (SFV) als Organisator zieht in einer Medienmitteilung eine positive Bilanz. Das trotz der extremen Organisationsmassnahmen, die nötig waren, um die Anzahl der anwesenden Personen in Glovelier auf das gesetzlich geforderte Minimum zu begrenzen.

Monin amtete als Präsident

«Das oberste Ziel war, diese unerlässliche erste Etappe im Leben der zukünftigen Zuchthengste der Freibergerrasse überhaupt durchführen zu können», schreibt der SFV. Die drei Rassenrichter Vincent Monin (Präsident), Roland Stadelmann und Hugo Piller waren heuer beauftragt, die Junghengste zu burteilen und zu bewerten. Anders war, dass ihnen dazu, anstatt der sonst üblichen zwei Durchgänge, diesmal nur einer für die Beurteilung zur Verfügung stand. Sie hatten allerdings die Möglichkeit, dank der Direktübertragung, die Aufnahmen mancher Passagen im Nachhinein noch zur Beurteilung beizuziehen. Diese Methode sei eine Premiere gewesen, schreibt der Verband, sowohl für die Richter als auch für die Zuschauer, die gezwungen waren, ihre Favoriten von zuhause aus zu verfolgen.

Auf nach Avenches

Die 17 ausgewählten Kandidaten müssen sich jetzt auf die zweite Hürde auf dem Weg der Körung vorbereiten, nämlich auf den 40-tägigen Stationstest, der am kommenden 25. Januar beginnt. Wie das Finale im Anschluss an den Test abgehalten wird, steht noch nicht fest. So wünscht sich der SFV gemäss seiner Mitteilung, dass die Zuschauer den Abschluss nicht am Bildschirm verfolgen müssen.