Am Montag treten die beiden SP-Bundesratskandidaten Beat Jans (BS) und Jon Pult (GR) vor der Konferenz der bäuerlichen Parlamentarierinnen und Parlamentarier zum Schaulaufen an. Zum Auftakt gibt sich Beat Jans in einem am Sonntag auf «Blick.ch» publizierten Interview betont landwirtschaftsnah.

Regierungspräsident hilft auf dem Bauernhof aus

Angesprochen auf sein angebliches Image als «Bauernschreck» verweist er auf seine Lehrzeit am landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain in Sissach (BL): «Ich habe selbst eine Ausbildung zum Landwirt gemacht, bin mit vielen Bauern befreundet und helfe Kollegen auf dem Hof aus, damit sie in die Ferien gehen können.»  Er könne sogar noch melken, schwieriger sei aber das Reinigen der modernen Melkmaschinen, so Jans weiter.

Die Frage nach dem Fleisch

Angesprochen auf seine Unterstützung für eine Initiative, die den Bundesbeamten vegane Kost verschreiben wollte, macht er Vergesslichkeit geltend:  «Daran kann ich mich ehrlich gesagt nicht mehr erinnern.»

Da seine Frau Amerikanerin sei, habe er aber erst kürzlich zu Thanksgiving zusammen mit vielen Freunden einen Truthahn verspeist und freue sich schon auf das Filet Wellington zu Weihnachten, outet sich Jans als Fleischgeniesser. 

  Die neue Werbekampagne für Schweizer Fleisch wurde im Oktober vorgestellt. (Bild Proviande) Fleisch: Jans will Werbegelder streichenMittwoch, 7. Dezember 2016

Entgegenkommen beim Einkaufstourismus

Ansonsten gibt sich der Kandidat im Interview staatsmännisch. Er setze sich für eine nachhaltige Landwirtschaft ein und werde als Bundesrat  «die Agrarpolitik in einer Gesamtsicht vertreten». Wie zum Beweis äussert der Basler sogar zurückhaltende Zustimmung zum in seiner Heimatstadt nicht eben beliebten Ansinnen von FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter, den Freibetrag für Einkaufstouristen von 300 auf 150 Franken zu deckeln.

Zwar werde das in «grenznahen Regionen wenig ändern», weil die Leute dort einfach «öfter über die Grenze fahren»  würden als bisher. Aber: «Ich verstehe den Unmut aus Gewerbe und Landwirtschaft und biete Hand zu diesem Entscheid».  An die «Bäuerinnen und Bauern» gerichtet versichert Jans: «Ich bedaure die Missverständnisse».