Agridea-Präsidentin Esther Gassler begrüsste zahlreiche Vertreter von Kanton, Bund und Bildung zur heutigen ausserordentlichen Delegiertenversammlung. «Dies zeigt die Wichtigkeit des heutigen Tages für die Agridea», freute sie sich. Der Grund für die Zusammenkunft hatte seinen Ursprung 2016. Damals meinten Vertreter des Bundes, dass die Agridea nicht mehr nah genug bei den Kantonen sei. Der Vorstand der Landwirtschaftsdirektorenkonferenz (LDK) setzte zwei Taskforces ein, um eine neue Stossrichtung zu entwickeln

Die Ziele

Die Governance (Unternehmungsführung) sollte gestrafft werden und enger an die Kantone gebunden werden. Die Leistungspalette soll neu definiert und die Prozesse der Leistungserbringungen angepasst werden. Das Ziel ist, dass die Prozesse schneller und flexibler sind. Daher wurde 2017 eine strategische Arbeitsgruppe zusammengestellt, die ein Konzept für eine Neuausrichtung ausarbeiten sollte. Daraus resultierte «Agridea 2020».

Die grossen Veränderungen

Neu haben die Kantone ein grösseres Mitspracherecht und die Fäden in der Hand. Auffallend sind auch die finanziellen Veränderungen. Die Beratungszentrale von Agridea wird neu zu 100% vom Bund finanziert. Früher war der Bund mit 60% an der Finanzierung beteiligt, während die Kantone 40% beisteuerten. Bei der kantonalen Beratung übernehmen die Kantone hingegen 100%. Früher bezahlte das BLW 20% in den Topf, die Kantone 80%.

Ebenfalls hat die LDK im Vorstand die Mehrheit und nicht mehr der Bund. Zudem verhandelt die LDK mit dem BLW eine Leistungsvereinbarung für die Agridea. Die LDK gibt der Agridea strategische Handlungsfelder vor. Der Agridea-Vorstand konkretisiert diese in einem Jahresprogramm und bestimmt das Budget. Die Geschäftsleitung wählt dazu Partner, Plattformen, Produkte und Prozesse und setzt diese um. Die Agridea bleibt weiterhin ein Verein.

Einstimmiger Beschluss

Esther Gassler erläuterte den Anwesenden die Anpassungen in den Statuten. Die Kantone sind bei den Mitgliederkategorie an die erste Stelle gerückt. Der Vorstand umfasst nach wie vor elf Mitglieder. Davon sind neu sechs Vertreter der Kantone und fünf Vertreter der Mitgliederorganisationen und Institutionen. Die Delegierten nahmen nach einer kurzen Diskussion die vorgeschlagenen Änderungen einstimmig an. Die Statuten treten ab der Delegiertenversammlung 2019 in Kraft.

sdm / jba