Das temporäre Chalet neben der Eisbahn auf dem Berner Bundesplatz beherbergte am Freitagmittag eine bunte Schar von Vertreter(innen) aus Politik, Medien und Wirtschaftsverbänden, darunter auch der Schweizer Bauernverband (SBV).

Nachhaltigkeit ist Nr. 1 im Sorgenbarometers

Dass die Berner Winter-Eisbahn aus Gründen der Energieknappheit gar kein Eis aufweist, sondern nur eine Plastikoberfläche, passte gut zum Event. Die zumindest vorübergehend vereinigten (Land-)Wirtschaftsverbände legen in ihrer Wahlplattform «Perspektive Schweiz» grosses Gewicht auf die Nachhaltigkeit. Gemäss Hans-Ulrich Bigler, dem Direktor des Schweizer Gewerbeverbands, ist dieses Thema an der Spitze des Sorgenbarometers der ebenfalls nicht sorgenfreien Credit Suisse.

Als einziger Sektor habe die Schweizer Industrie die bisherigen Klimaziele erfüllt, erklärte Monika Rühl, die der Geschäftsleitung von Economie Suisse vorsteht. SBV-Präsident Markus Ritter sagte, dass Nachhaltigkeit gerade für die Bauernfamilien wichtig sei. «Doch Nachhaltigkeit besteht per Definition aus drei Komponenten, die erfüllt sein müssen: Ökologie, Soziales und Ökonomie.

Eine Lehre zum Auftakt erfolgreicher Karrieren

Weitere Schwerpunkte legt die Allianz im Hinblick auf die Wahlen am 22. Oktober 2023 auf das duale Bildungssystem und die Sicherung der Sozialwerke. «Das duale Bildungssystem ist ein wichtiger Faktor für das Erfolgsmodell Schweiz», so Hans-Ulrich Bigler, «am Anfang viele Karrieren von Unternehmer(innen) steht bei weitem nicht nur ein Studium, sondern eine Berufslehre».

Saskia Schenker, Direktorin des Arbeitgeberverbands der Region Basel, rief dazu auf, wirtschaftsfreundlich zu wählen, weil nur eine gesunde Wirtschaft die Sozialwerke garantieren könne. Sie erinnerte daran, dass die Wirtschaft jährliche Beiträge von 145 Mrd Fr. an die Sozialversicherungen leiste. Dies entspreche über 20 Prozent des Bruttosozialprodukts.

Echte Vertreter(innen) der Landwirtschaft auf dem Plakat

m Anschluss an die Referate wurden auf dem Bundesplatz die Plakatsujets vorgestellt. Auffällig dabei, die zugehörigen Bilder zeigen nicht Fotomodels, sondern u. a. echte Landwirtschaftsvertreter(innen. Auf dem Plakat zur sicheren Landesversorgung posieren Monika und Christian Kern sowie Ivo Schwizer aus dem Thurgau. Familie Kern bewirtschaftet in Amlikon-Bissegg einen Milchwirtschafts- und Sauenzucht-Betrieb mit 33 ha. Monika Kern ist auch bekannt als Apfelkönigin 2014/15.

Ivo Schwizer hält auf seinem 27-ha-Betrieb in Frauenfeld Simmentaler Mutterkühe und betreibt daneben Ackerbau. Er ist ebenfalls ein ehemaliger SBV-Mitarbeiter und zeichnete verantwortlich für die Messeauftritte des Verbands.

Das Plakat, das die Bauernfamilien zieren, hält folgende Botschaft parat: «Wählen Sie landwirtschaftsfreundlich, weil die Schweizer Bäuerinnen und Bauern sicherstellen, dass immer von allem genug da ist.»