In der letzten Herbstsession wurden vom Parlament mehrere Autobahnausbauprojekte beschlossen. Der dazu vom Bundesrat beantragte Kredit wurde dabei auf 5,3 Milliarden Franken aufgestockt. Laut einer aktuellen Mitteilung der Kleinbauern-Vereinigung beanspruche der geplante Strassenausbau viel wertvolle Fläche, insbesondere unverzichtbares Kulturland, aber auch Biodiversitätsflächen und Erholungsgebiete.
Wertvollstes Gut für die Bauern
Aus diesem Grund habe sich der Vorstand an seiner letzten Sitzung dazu entschieden, das Referendum gegen den Ausbau zu unterstützen. «Für uns Bäuerinnen und Bauern ist fruchtbarer Boden das wertvollste Gut. Wir sind deshalb auf einen konsequenten Kulturlandschutz angewiesen und können nicht unterstützen, dass noch mehr unserer Lebensgrundlage zubetoniert wird», erklärt Kilian Baumann, Nationalrat und Präsident der Kleinbauern-Vereinigung.
Verlust grosser landwirtschaftlich genutzter Flächen
Mit dem Ausbau der Autobahn A1 auf sechs Spuren würden im Schweizer Mittelland grosse Flächen, welche landwirtschaftlich genutzt werden, verloren gehen. Aus diesem Grund würden laut Kleinbauern-Vereinigung viele Landwirte den Ausbau als kritisch betrachten.
«Trotzdem haben die sogenannten landwirtschaftlichen Vertreter(innen) im Parlament, die sich sonst immer mit dem Argument des Kulturlandschutzes gegen Biodiversitätsflächen gewehrt haben, praktisch geschlossen für den Ausbau gestimmt», kritisiert Kilian Baumann seine Ratskollegen.
Ausbaupläne passen nicht zu Klimazielen
Weiter seien die Ausbaupläne nicht mit den Klimazielen, denen die Schweizer Stimmbevölkerung im Juni klar zugestimmt hat, zu vereinbaren. «Wir Bauern sind als Direktbetroffene der Klimaerwärmung auf einen konsequenten Klimaschutz angewiesen», so der Präsident der Kleinbauern-Vereinigung.