Aus Sicht der Vereinigung Schweizerischer Futtermittelfabrikanten (VSF) ist die Massentierhaltungs-Initiative überflüssig, weil es in der Schweiz bereits «sehr strenge» Tierschutzbestimmungen gebe, schreibt sie in einer Mitteilung.

Höchstbestände für Tiere

Die Massentierhaltung werde als Synonym für schlechte Tierhaltung und als politischer Kampfbegriff benutzt, so die VSF. In der Schweiz gelte das weltweit strengste Tierschutzgesetz und das Tierwohl sei bereits heute auf hohem Niveau. Die Höchstbestände für Geflügel, Schweine und Kälber seien klar definiert, und würden nur selten erreicht, da die Schweizer Landwirtschaft auf Familienbetrieben basiere.

Importrestriktionen könnten zu Problemen führen

Den von der Initiative vorgesehenen Importvorschriften steht die VSF skeptisch gegenüber. Aufgrund der WTO-Verpflichtungen bestehe die Gefahr, dass Importrestriktionen kaum umgesetzt werden könnten und so Produkte aus fragwürdigen Tierhaltungen in die Schweiz gelangen könnten.

Sie argumentiert zudem weiter, dass es die von der Initiative geforderten Standards bereits gebe, und zwar aus den Label-Märkten. Wer Produkte mit mehr Tierwohl suche, würde diese heute schon finden.

Weitere Argumente der VSF gegen die am 25. September zur Abstimmung stehende MTI sind:

  • eingeschränkte Wahlfreiheit
  • steigende Preise für Fleisch, Eier und Milch
  • Landwirtschaftsbetriebe müssten sich umorientieren oder den Betrieb aufgeben
  • Mehr Einkaufstourismus 
  • zwar schweizweite, aber keine weltweite Reduktion von Emissionen von Luftschadstoffen wegen Importen
  • Schwächung der Wirtschaft
  • Verlust von Arbeitsplätzen
  • Zusätzliche Ställe für die gleiche Menge an tierischen Lebensmitteln

Umdenken 

Bereits heute sei die Schweiz zur Versorgung der Bevölkerung auf umfangreiche Importe angewiesen. Diese würden sich bei Annahme der Initiative und gleichbleibender Nachfrage speziell beim Geflügelfleisch, bei Eiern und Schweinefleisch stark erhöhen, schreibt die VSF.

Wolle eine Mehrheit der Bevölkerung die Forderungen umgesetzt haben, müsse grundsätzlich ein Umdenken stattfinden und die Herkunft tierischer Produkte hinterfragt werden.