«Dem Wachstum der Wolfbestände muss Einhalt geboten werden», findet die Konferenz der kantonalen Landwirtschaftsdirektoren (LDK). An ihrer Vorstandssitzung war auch Bundesrat Albert Rösti anwesend und wurde so über die Forderungen der LDK aus erster Hand informiert.

Schnellere Eingriffe ermöglichen

Konkret verlangen die Landwirtschaftsdirektoren Folgendes:

  • Schadschwellen für Wolfsrisse so anpassen, dass bei wiederholtem problematischem Verhalten rasch eingegriffen werden kann.
  • Den Aufwand für den Herdenschutz sollen Bund und Kantone vollständig übernehmen.
  • Gleiches soll für vom Wolf verursachte Schäden an Nutztieren gelten, und zwar auch auf nicht-zumutbar schützbaren Weiden.
  • Die finanzielle Unterstützung müsse dafür ausserhalb des Agrarbudgets gesichert werden.
  • Allgemein mehr Praxistauglichkeit und Vernunft, dafür weniger Bürokratie und Theorie beim Herdenschutz.

Wolfregulation mitbedenken

Aktuell schränkt der Bund nach Meinung der LDK den Herdenschutz zu stark ein. Die Frage der Schützbarkeit dürfe sich nicht nur auf die bisher bekannten Massnahmen abstützen, sondern die Wolfsregulation müsse in Zukunft integraler Bestandteil der Überlegungen sein. In der Mitteilung erinnert man daran, dass ansonsten mit der Vergandung weiter Teile der Alpen alle verlieren würden – die Landwirtschaft, der Tourismus, die Natur, die Regionalwirtschaft und die gesamte Gesellschaft.

AboStefan Müller und sein Appenzeller Bläss vor dem Bauernhaus.Landwirtschaftspolitik der KantoneStefan Müller ist neuer Präsident der Konferenz der kantonalen Landwirtschaftsdirektoren LDKMontag, 25. Juli 2022