Alles andere als Fingerspitzengefühl habe Felix Brunschwiler mit seinem Kommentar im Gemeindeblatt von Schmerikon beweisen, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung der lokalen Bäuer(innen), des Bauernvereins See-Gaster, des St. Galler Bauernverbands, des Kantonalen Bäuerinnenverbandes St. Gallen du der Genossenschaft Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost (VMMO). Gemeinsam machen sie ihrer Empörung Luft, denn es handle sich um Bauern-Bashing im Amtsblatt.

Die Schuld in die Stiefel geschoben

Felix Brunschwiler äussert sich in seinem Kommentar zur regionalen Verbindungsstrasse A15-Gaster, die seiner Meinung nach der Gemeinde Schmerikon eine «lange erdauerte direkte Erschliessung der Industrie Allmeind» bringen würde. Nun würde aber der Bauernstand rücksichtslos und mit einem Sympathiebonus als «vermeintlich schutzbedürftige Ernährende der Nation» gegen das Projekt ankämpfen. Er ruft die Landwirt(innen) dazu auf, sich mit den verkehrgeplagten Menschen n den Siedlungen zu solidarisieren – sie seien es schliesslich, die ihren Lohn zahlen würden. «Mit seinem verzweifelten Versuch, Stimmung zu machen und der bäuerlichen Bevölkerung die Schuld für den zähen Projektverlauf in die Stiefel zu schieben, qualifiziert sich Felix Brunschwiler selber», finden die bäuerlichen Organisationen.

Immer wieder zum Gespräch bereit

Man sei an einem lösungsorientierten, sachlichen Dialog auf Augenhöhe interessiert, heisst es in der Mitteilung weiter. Der regionale Bauernverein See-Gaster habe sich im Sinne einer konstruktiven Lösungsfindung immer wieder zu Gesprächen bereit gezeigt. Das Projekt der A15-Gaster werde im Übrigen nicht nur von Seiten Landwirtschaft kontrovers diskutiert und somit sei es nicht allein ihre Schuld, dass die Verbindungsstrasse offenbar nicht nach den Vorstellungen des Gemeindepräsidenten vorankommt.

Wenig Dossierkenntnis bewiesen

Für die Bauernverbände und die Genossenschaft ist klar, dass dieses Bashing das Projekt kein bisschen weiterbringt – auch wenn es sich für Felix Brunschwiler vielleicht gut anfühle. «Dass er gleichzeitig einen bunten Mix an Vorurteilen, Klischees, Halbwahrheiten und Unwahrheiten verwendet, zeugt von wenig Dossierkenntnis, wenn es um landwirtschaftliche Themen und Strukturen geht», halten sie fest. Man gibt der Hoffnung Ausdruck, dass der Schmerikner Gemeindepräsident in Zukunft lösungsorientierter spricht und handelt und nicht «willentlich auf diejenigen eindrischt, die im gerade nicht passen».