Das Kandidatenkarussell für die Nachfolge von SVP-Bundesrat Ueli Maurer dreht sich seit dessen Rücktrittsankündigung am Freitag. Neben einer ersten konkreten Kandidaturabsicht gab es etliche Absagen. 

Werner Salzmann hat Kandidatur bekannt gegeben

Der Berner SVP-Ständerat Werner Salzmann gab am Freitag seine Kandidatur für die Nachfolge von Ueli Maurer bekannt. Er habe das Anforderungsprofil studiert und sei zum Schluss gekommen, dass er es erfülle. Mit dem ebenfalls als Kandidaten gehandelten Berner Nationalrat Albert Rösti stehe er in Kontakt. Die SVP Mittelland Nord meldete Salzmanns Bewerbung bei der Kantonalpartei an, welche das an die Findungskommission weiterleiten wird. Über eine Kandidatur entscheidet die SVP-Fraktion der Bundesversammlung.

«Jetzt ist genug»Der Bauernsohn hängt die Krawatte an den Nagel: Ueli Maurer tritt zurückFreitag, 30. September 2022 Der 59-jährige Salzmann ist Chefexperte bei der Steuerverwaltung des Kantons Bern, Präsident des Schweizerischen Verbands für Landtechnik und des Verbands Schweizer Gemüseproduzenten. Der diplomierte Ingenieur Agronom FH und diplomierte Landwirt ist seit 2019 Ständerat, zuvor war er während einer Legislatur Nationalrat. Salzmann war früher Präsident der kantonalen SVP.

Albert Rösti überlegt sich eine Kandidatur

Der Berner Nationalrat und frühere Präsident der SVP Schweiz Albert Rösti wird am häufigsten genannt, wenn es um mögliche Bundesratskandidaten geht. Der promovierte Agronom und Berater legte sich noch nicht fest, er macht sich aber entsprechende Gedanken, wie er gegenüber dem Schweizer Radio SRF sagte. Er wolle zunächst mit seiner Familie und seiner Partei darüber sprechen. «Zu gegebener Zeit werde ich dann entscheiden, ob ich in dieses Rennen steige», sagte der 55-Jährige. Rösti ist Gemeindepräsident von Uetendorf und seit 2011 Nationalrat.

Die St. Galler Nationalrätin Esther Friedli zählt zu den Favoritinnen für das Amt, liess eine Kandidatur aber bisher offen. «Es ist noch viel zu früh für ein Ja oder Nein zu einer möglichen Kandidatur», sagte die 45-jährige Politikberaterin und Gastronomin der «NZZ am Sonntag». Friedli ist seit 2019 im eidgenössischen Parlament und Partnerin von Toni Brunner.

Zahlreiche Absagen

Für den Posten des Bundesrats gab es bereits zahlreiche Absagen. So verzichten Natalie Rickli, Magdalena Martullo-Blocher, Toni Brunner, Gregor Rutz, Diana Gutjahr, Franz Grüter, Marcel Dettling, Andreas Glarner, Pierre Alain Schnegg, Cornelia Stamm Hurter, Alex Hürzeler und Peter Spuhler auf eine Kandidatur.

Sonst noch im Gespräch für eine allfällige Nachfolge von Ueli Maurer sind Thomas Aeschi, Céline Amaudruz, Jean-Pierre Gallati und Thomas Matter.