Das Raumkonzept Schweiz ist ein rund 100 Seiten starkes Werk, das laut dem Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) Behörden aller Stufen als Orientierungshilfe in er Planung von Siedlungen, Verkehrswegen oder Energieinfrastruktur sowie dem Gestalten von Landschaften dienen soll. Es hat zwar keine juristische Verbindlichkeit, man hat sich aber auf eine gemeinsame Strategie und Ziele geeinigt. Das Raumkonzept ist somit trotzdem nicht unbedeutend und soll nun nach der ersten Publikation 2012 eine Neuauflage erhalten.

Aktuelle Themen aufnehmen

Als Grund für die Aktualisierung nennt das ARE verschiedene neue Themen der letzten Jahre, die ins Raumkonzept einfliessen sollen. Darunter sind etwa der Klimawandel, die Energieproduktion oder die Digitalisierung. Ein weiteres wichtiges Anliegen sei die bleichberechtigte Entwicklung aller Regionen der Schweiz, seien es städtische oder ländliche Gebiete sowie Bergregionen.

«Ziel der Aktualisierung ist eine erneuerte Idee, wie die Schweiz im Jahr 2050 aussehen könnte – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes».

Drei Staatsebenen sind beteiligt, Landwirtschaft nicht

Das Projekt eines neuen Raumkonzepts Schweiz wird von drei Staatsebenen als gleichberechtigte Träger verantwortet:

der Bundesrat (Uvek), vertreten durch das Bundesamt

  • für Raumentwicklung ARE
  • die Konferenz der Kantonsregierungen KdK
  • die Bau- Planungs- und Umweltdirektorenkonferenz BPUK
  • der Schweizerische Städteverband SSV
  • der Schweizerische Gemeindeverband SGV

Was auffällt: Obwohl es auch um die Frage geht, wo es in Zukunft Raum für die Landwirtschaft geben soll, sind deren Interessen – im Gegensatz zu Städten und Gemeinden – augenscheinlich nicht vertreten. Das hat allerdings technische Gründe, wie Beat Röösli vom Schweizer Bauernverband (SBV) auf Anfrage erklärt.

Vertreter eines Wirtschaftssektors

«Städte- und Gemeindeverband sind staatliche Institutionen, die im Dienste der Öffentlichkeit stehen», erläutert Röösli. Im Gegensatz dazu vertrete der SBV einen Wirtschaftssektor und könne somit nicht Träger der Aktualisierung des Raumkonzepts sein. «Der SBV wird die Aktualisierung aber genau verfolgen und an geeigneter Stelle Einfluss nehmen, damit das Kulturland für die landwirtschaftliche Produktion erhalten bleibt», versichert Röösli.