Aufgrund des Unmuts über die tiefen Produzentenpreise, der überbordenden Bürokratie und der vielen Kontrollen auf den Höfen sei es wichtig, dass diese Gespräche geführt werden, schreibt SVP-Nationalrat Marcel Dettling in einer Mitteilung. Die Bauernvertreter(innen) hätten direkt bei Bundesrat Guy Parmelin ihre Anliegen einbringen können und seien auf offene Ohren gestossen. 

Nicht wie in Frankreich oder Belgien

Landwirt Roman Hodel aus Dagmarsellen (Luzern) sei nach dem Austausch erleichtert gewesen. Einig war man sich offenbar unter anderem bei der Frage, dass mehr junge Bauern an den Begleitgruppen des Bundesrats teilnehmen sollten. Heute sei die Bauernseite darin «total untervertreten», schreibt Dettling. Bundesrat Parmelin habe sich offen gezeigt, dies künftig zu verbessern und er wolle den Dialog stärken. Auf keinen Fall solle es in der Schweiz zu Protesten kommen wie in Frankreich oder in Brüssel.

Parmelin beeindruckt von friedlichen Bauernprotesten

Mit Blick auf die nächste Etappe der Agrarpolitik sei ihm der Austausch gerade mit der jungen Generation wichtig, schrieb Parmelin auf der Plattform X (ehemals Twitter).

«Wir wollen diesen Dialog aufrechterhalten. Die Türen sind und bleiben offen», schrieb der Wirtschaftsminister weiter. Für die Bauernproteste zeigte Parmelin Verständnis. «Ich bin beeindruckt, wie friedlich die Aktionen angesichts des grossen wirtschaftlichen Drucks verlaufen», hielt er weiter fest. 

Vorstoss um Vorstoss

Bauernaufstände «Die Umstände mobilisieren, nicht die Smartphones» Dienstag, 5. März 2024 SVP-Nationalrätin Katja Riem habe der Bauern-Delegation derweil aufgezeigt, was im Parlament in dieser Session alles zugunsten der Landwirtschaft gemacht werde. Stichworte: Abschaffung der 3,5 % BFF auf Ackerflächen und Vorstoss Nicolet zur Verbesserung im Milchmarkt.

Diverse SVP-Nationalräte hätten ferner Vorstösse eingereicht, um Digiflux zu stoppen, die Bürokratie zu reduzieren und die Wertschöpfung in der Milchproduktion zu verbessern (wir berichteten). 

«Noch viel zu tun»

«Die Bauerndelegation zeigte sich erfreut über die Arbeiten im Parlament und im Bundesrat», bilanziert Dettling. Es gehe in die richtige Richtung, jedoch sei noch viel zu tun.  Und: «Man war sich einig, dass nun bei den Produzentenpreisen mehr Gerechtigkeit eingefordert werden muss.» Die grosse Arbeitslast auf den Betrieben und die schlechten Produzentenpreise führten bei vielen Bauernfamilien zu grossem Frust. Gefordert seien nun auch die Grossverteiler.