Er wolle in seiner Tätigkeit als Bundesrat seine ganze Lebenserfahrung einbringen, sagte Albert Rösti bei seiner Rede nach der deutlichen Wahl vor der vereinigten Bundesversammlung. Das bedeutet in seinem Fall auch viel Bäuerliches, denn er ist in als Bauernsohn in Kandersteg aufgewachsen und hat Agronomie studiert. Ausserdem ist er als Präsident des Schweizerischen Freibergerverbands bekannt. Bis 2013 stand Rösti als Direktor dem Verband Schweizer Milchproduzenten (SMP) vor und präsidierte bis 2014 während sieben Jahre den Landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID).

Betonung der Unabhängigkeit

Freiheit und Unabhängigkeit sind für Albert Rösti grosse politische Themen, die er auch in seiner Antrittsrede ansprach. Unabhängigkeit, Souveränität und die direkte Demokratie sieht der Berner als Basis für den Wohlstand in der Schweiz, weshalb er sich beispielsweise gegen ein EU-Rahmenabkommen stellt.

Generell orientiert sich Rösti nach eigenen Angaben am Parteiprogramm der SVP, das ihm als Richtschnur diene.

Doktor mit eigenem Büro

Neben einem ETH-Doktortitel in Agronomie verfügt Albert Rösti über einen Master in Business Administration (MBA) der Universität von Rochester (USA). Seit 2013 führt er mit dem «Büro Rösti» ein eigenes Unternehmen, das Beratungen für Wirtschaft und Politik anbietet.

Kritik wegen Interessensverbindungen
Aus Sicht der Umweltorganisation Umverkehr sowie verschiedener Wissenschaftler(innen) und Aktivisten galt Albert Rösti wegen seiner Verbindungen zu Auto Schweiz und früher zu Swissoil als unwählbar. Der Klimastreik hatte eine Demo auf dem Bundesplatz geplant, diese war aber von der Berner Polizei verboten worden. In einer Mitteilung bezeichnen die Aktivist(innen) die Wahl Röstis als «klimapolitische Katastrophe» und fordern vom Gesamtbundesrat, ihm auf keinen Fall das Umweltdepartement zu überlassen.