Gestern Abend thematisierte die Konsumentensendung Kassensturz Gewässerverschmutzungen durch die Schweizer Bauern und die unterschiedliche Handhabung der Kontrollen durch die Kantone. Bäche und Seen seien oft übermässig durch Pestizide und Gülle verschmutzt. Grund dafür sei, dass viele Bauern oftmals die vorgeschriebenen Pufferstreifen, drei Meter bei Düngereinsatz und sechs Meter beim Pestizideinsatz, ignorieren würden, heisst es im Beitrag. Lukas Indermaur, Geschäftsführer des WWF St. Gallen bestätigte dies. Sein Team habe im Jahr 2016 festgestellt, dass fast an jedem zweiten Ort die Pufferstreifen ignoriert worden sind. Indermaur bemängelte auch die fehlenden Kontrollen des Kantons St. Gallen. Fredy Trefny vom St. Galler Amt für Umwelt will die Kontroll-Situation verbessern, erklärt er im Beitrag. Aber auch andernorts fehle das Bewusstsein, zeigte der Beitrag auf. Im Kanton Appenzell etwa entdeckte das Fernsehteam eine bis an den Bach heran frisch gegüllte Wiese an Hanglage. Konsequenzen habe ein solches Verhalten jedoch meist nicht, wurde betont. Es hapere bei den Kontrollen, zeige eine «brandneue Umfrage» des Bundesamts für Landwirtschaft. 40 Prozent der Kantone würden die Kontrollen nicht vorschriftsmässig durchführen, schätze der Bund. Als positives Beispiel wird der Kanton Zürich hervorgehoben. Da würden nicht nur die Bauern, sondern auch die Kontrolleure kontrolliert. Auch im Kanton St. Gallen würden die Kontrollen nun verstärkt, heisst es weiter. Im Studio stellte sich Roger Bisig, Sektretär der Landwirtschaftsdirektorenkonferenz, den Fragen von Moderator Ueli Schmetzer.

Andrea Wyss