Ganz provokativ startete der Präsident des BVA, Alois Huber, seine Eröffnungsrede vor rund 220 Anwesenden in Meisterschwanden: "Wir Bauern werden als die grössten Luft- und Wasserverschmutzer, Lärmverursacher, Feinstaubproduzenten, Züchter von Antibiotikaresistenzen bezeichnet und sind obendrauf auch noch fürs Weltklima verantwortlich." So fühle man sich derzeit, wenn man die Zeitungen liest. Die täglichen Nachrichten seien zwar schon etwas traurig, aber Griesgrämigkeit zu schüren sei nicht seine Absicht, so der Präsident. Vielmehr müsse die Kritik ernst genommen und die Konsumentinnen und Konsumenten aufgeklärt werden.

Vorbereitet der Initiativenflut begegnen

Als Schwerpunkt im Tätigkeitsprogramm fürs laufende Jahr erwähnte Geschäftsführer Ralf Bucher die Bekämpfung der Trinkwasserinitiative. Dazu soll vor allem die Bevölkerung aufgeklärt werden, beispielsweise anhand eines Poster-Moduls, das zeigt was es braucht, bis ein Pflanzenschutzmittel eingesetzt wird.

In der Raumplanung fehle im Moment die Perspektive für die produzierende Landwirtschaft, so Bucher. Die Auflagen würden zunehmen während die Verlässlichkeit der Behörden abnehme. Dazu sammle der BVA nun konkrete Beispiele. Betroffene können sich beim BVA melden.

Öffentlichkeitsarbeit verstärken

Eine der Antworten auf die Kritik an der Landwirtschaft gab der BVA mit der Aufstockung des Bereichs Öffentlichkeitsarbeit bereits im letzten Jahr. Die vielen Projekte, welche im letzten Jahr lanciert wurden, werden im laufenden Jahr fortgeführt und die Aufklärungsarbeit gerade im Pflanzenschutz verstärkt. Im Bereich Regionalprodukte soll die erfolgreich lancierte Onlineplattform "Buur on Tour" ausgedehnt werden. Zudem macht sich die Branche Gedanken zu einer Herkunftsmarke Aargau. Gleichzeitig wird in die Zusammenarbeit mit der Gastronomie intensiviert.

Der Aargau ist prädestiniert

"Wo sonst bewässern, wenn nicht im Aargau?" Diese rhetorische Frage stellte Vizepräsident Christoph Hagenbuch den anwesenden Mitgliedern und Gästen und gab die Antworten gleich selber. Die Aargauer Landwirtschaft sei aufgrund ihrer klimatischen Voraussetzungen prädestiniert für die Erzeugung hochwertiger Nahrungsmittel. Um diese Ernährungssicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten, ist sie auf Wasser angewiesen.

Davon habe es im Aargau genug, es sei lediglich ein Verteilproblem. Das müsse nun angegangen werden. Die Versammlung fordert die Entscheidungsträger im Aargau auf, die Grundlagen für die Wasserversorgung inklusive Bewässerungswasser schnellstmöglich zu erarbeiten, die Bewässerungsmöglichkeiten bei der künftigen Planung der Wasserinfrastruktur miteinzubeziehen und das Bewässerungswasser nicht höher als zu den Gestehungskosten zu verkaufen. Dies alles sei nachhaltiger, als Kulturen verdorren zu lassen und mehrheitlich Nahrungsmittel zu importieren aus Ländern, mit stark sinkenden Grundwasserbeständen. Die Resolution wurde einstimmig verabschiedet.

Abgerundet wurde die GV im zweiten Teil mit dem Referat von Regierungsrat Markus Dieth, welcher über seine zahlreichen positiven Erfahrungen mit der Aargauer Landwirtschaft berichtete. Es sei die Vielfalt und der persönliche Einsatz der Aargauer Bäuerinnen und Bauern, welcher die Aargauer Landwirtschaft auszeichne.