Martin Heeb ist passionierter Ziegenzüchter. Und er ist stolz auf seine Zuchterfolge. Dieses Jahr geniesst der Züchter aus Sax im St. Galler Rheintal ein seltenes Glück bei seinem Ziegennachwuchs: Seine sieben Bündner Strahlenziegen haben insgesamt 16 Zicklein zur Welt gebracht. Eine seiner Ziegen gebar Vierlingen und eine weitere gebar Drillinge. Vier Ziegen warfen Zwillinge. Nur eine Ziege beliess es bei einem Zicklein. Alle Jungtiere sind wohlauf und gedeihen prächtig.

Täglicher Spaziergang

Fünf Monate lang trägt eine Mutterziege ihre Frucht, bis die Zicklein zur Welt kommen. Martin Heeb hatte früh erkannt, dass sich bei der fünfjährigen Ziege Lena eine «gröbere» Mehrlingsgeburt ankündigt. Deshalb ging er in den letzten Wochen und Tagen vor dem Geburtstermin täglich mit Lena im Dorf spazieren und verschaffte ihr so zusätzliche Bewegung. «Ja, ich wurde von einigen Mitbürgern schon schräg angeschaut, wenn ich mit der Ziege Lena meine Runde durchs Dorf drehte» sagt Heeb. «Spinnst du eigentlich, mit dieser Geiss durchs Dorf zu ziehen?», wurde er von einer ­Passantin ziemlich harsch angegangen. «Auch schwangere Frauen werden von ihren Partnern auf Spaziergängen begleitet» antwortet Heeb. Die Spaziergänge hätten sich bewährt. «Sie haben Lena gutgetan.» Diesen Eindruck erhält auch, wer die einen guten Monat alten Vierlinge im Freien beobachten kann. Noch sind sie etwas scheu, aber dennoch munter und gesund.

Mehrfach ausgezeichnet

Der 49 Jahre alte Martin Heeb  hat die Liebe zu den Geissen im Alter von 16 Jahren entdeckt. Vor 30 Jahren trat er dann der Ziegenzuchtgenossenschaft Gams bei. Er entschied sich von Anfang an für die Bündner Strahlenziegen und ist dieser Rasse bis heute treu geblieben. Heeb nimmt regelmässig an Ziegenausstellungen teil – und das mit Erfolg. Er wurde mehrfach für seine Tiere ausgezeichnet.
Für dieses Jahr ist eine Jubiläumsfeier der Ziegenzuchtgenossenschaft Gams geplant. «Das wäre doch ein Höhepunkt, wenn ich da mit meinen Jung- und Muttertieren auftreten könnte», sagt Heeb. Er befürchtet allerdings, dass wegen Corona die Feierlichkeiten nicht wie geplant am Ostermontag stattfinden können. Ganz nach dem Motto «die Hoffnung stirbt zuletzt» ist allerdings noch immer ein kleiner Schimmer der Hoffnung präsent. «Jetzt habe ich so viel Glück gehabt mit meinen Geissen. Nochmals so viel Glück zu haben, wäre das Beste, was mir passieren könnte», so der Züchter.