Im Kanton Zug sind zwei Vogelgrippefälle nachgewiesen worden. Zwei tote Möwen seien positiv auf das Virus H5N1 getestet worden, teilte der kantonale Veterinärdienst am Mittwoch mit. Gemäss der Mitteilung sind im Februar drei tote Möwen und eine tote Krähe am Ufer des Zugersees gefunden worden. Bei zwei der Vögel konnte das Vogelgrippevirus nachgewiesen werden.

Oftmals Möwen

Der kantonale Veterinärdienst Zug rät wegen der Vogelgrippe davon ab, Kadaver von Wildvögeln zu berühren. Die Standorte der toten Tiere sollen der Polizei gemeldet werden. Erst am Dienstag hatte Baselland zwei Vogelgrippefälle gemeldet. Auch dort hatte es sich um Möwen gehandelt.

Die ersten Fälle in der Schweiz waren im vergangenen November bei einem Graureiher und einem Pfau in einem Hobbybetrieb in der Nähe von Winterthur ZH entdeckt worden. Der Bund verlängerte die Massnahmen für den Schutz vor der Vogelgrippe bis mindestens bis 15. März. Deren Hauptziel ist es, Kontakte zwischen Wildvögeln und Hausgeflügel zu vermeiden.

Chinesin war infiziert

Im Gegensatz zu einem kürzlich gestorbenen Kind in Kambodscha ist ein vorhergehender Todesfall in China auf die derzeit weltweit kursierende Gruppe von Vogelgrippe-Viren zurückgeführt worden. Die 38-jährige Chinesin verstarb bereits im Oktober.

Bei der Chinesin sei das H5N1-Virus der Gruppe 2.3.4.4b festgestellt worden, teilte das deutsche Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bei Greifswald auf Anfrage der deutschen Nachrichtenagentur DPA mit. Diese Gruppe grassiere derzeit in vielen anderen Gebieten der Welt von Europa bis Südamerika.

Die Chinesin sei 38 Jahre alt gewesen und habe im Süden des Landes gelebt. Sie habe Kontakt zu infiziertem Hausgeflügel gehabt und eine schwere Lungenentzündung entwickelt. Die Frau sei im Krankenhaus behandelt worden und gestorben. Sie soll vorerkrankt gewesen sein.

Grösste Vogelgrippewelle

Derzeit grassiert die grösste jemals dokumentierte Vogelgrippewelle bei Vögeln, die sich über mehrere Erdteile erstreckt. Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln und anderen Vögeln vorkommt.

Experten befürchten, dass sich das Virus immer mehr an Säugetiere anpasst und dadurch auch dem Menschen gefährlicher werden könnte. Infektionen waren in den vergangenen Monaten auch bei Säugetieren wie Seelöwen, Waschbären, Füchsen, Bären und Mardern nachgewiesen worden. Experten beunruhigt insbesondere ein Vogelgrippe-Ausbruch auf einer spanischen Nerzfarm.

Argentinien stoppt Eier- und Geflügel-Export

Nach dem ersten Vogelgrippe-Fall in einem Zuchtbetrieb für Hühner hat Argentinien den Export von Geflügelfleisch und Eiern vorerst gestoppt. Dies entspreche internationalen Standards, teilte der landwirtschaftliche Gesundheitsdienst am Dienstag (Ortszeit) mit.

Mit dem Ausfuhrstopp solle die weitere Ausbreitung der Vogelgrippe gestoppt werden. Da sich die Vogelgrippe nicht durch den Verzehr von Fleisch und Eiern verbreite, könnten die Hersteller ihre Produkte in Argentinien aber weiter vertreiben.

Zuvor war in der Provinz Río Negro ein Fall von Vogelgrippe in einem Zuchtbetrieb für Hühner registriert worden. Bislang gab es in Argentinien lediglich Fälle bei wilden Tieren und Haustieren. In der vergangenen Woche war bereits der Verkauf von lebenden Vögeln verboten worden.