Stressfrei für die Kuh, risikofrei für den Embryo sowie einfach und relativ kostengünstig für den Betriebsleiter. Die Trächtigkeitskontrolle über die Milch mit dem Namen Fertalys. Angeboten von Suisselab in Zollikofen BE. Der Test liefert Resultate wie: «Trächtig», «Nicht trächtig», oder «Nachtesten».


Seit 2014 auf dem Markt


Fertalys wurde Anfang Juni 2014 im Schweizer Markt eingeführt. Einer, der diese Trächtigkeitskontrolle von Anfang an nutzte, ist Rudolf Gloor aus Seon AG. «Ich bin begeistert von den Resultaten und wurde noch nie enttäuscht», sagt der junge Meisterlandwirt. «Wird die Kuh als trächtig taxiert, dann ist sie auch trächtig», sagt er.

Gloor hat aus Fertalys aber auch seine Lehre gezogen. «Früher habe ich schon am 28. Tag nach der Besamung den Test durchführen lassen. Mit dem häufigen Ergebnis: Resultat unklar – einmal nachtesten. Das war nicht nur mühsam, sondern auch kostspielig.» Dieses Problem konnte Gloor jetzt beheben. «Ich kontrolliere jetzt keine Kuh mehr unter dem 30. Trächtigkeitstag. Seither sind die Ergebnisse eindeutig. Entweder die Kuh ist trächtig oder nicht. Der Vermerk «Nachtesten» ist verschwunden.»


Ökonomisch sinnvoll


Um sicher zu gehen, wird auf dem Betrieb Gloor jede Kuh zwischen dem 6. und 7. Trächtigkeitsmonat noch einmal nachgetestet. Ökonomisch ist es sinnvoll, trächtige Kühe möglichst früh zu erkennen, um nicht trächtige Tiere schneller ins Auge fassen zu können.

«Für mich bedeutet Fertalys kein zusätzlicher Aufwand», hält Rudolf Gloor fest. «Bevor mein Milchkontrolleur kommt, mache ich eine Liste mit den betreffenden Kandidatinnen. Der Rest macht der Milchwäger. Drei Tage später bekomme ich schon das Resultat per SMS und per E-Mail zugesandt. Was will man mehr!»

Ist da eine Trächtigkeitskontrolle durch den Tierarzt nicht sicherer? «Klar kann er das auch», sagt Gloor. «Da ich selber besame, weiss ich, wie empfindlich eine Gebärmutter und ein Embryo sind. Und wie schnell ist dieser abgedrückt. Bei Fertalys bin ich auf der sicheren Seite», sagt der Landwirt bestimmt.

«7000 kg reichen mir völlig»

Rudolf Gloor weiss, was er will. Bei diesem tiefen Milchpreis ist eine verlorene Trächtigkeit bares Geld. Und als zukünftiger Biobetrieb (erstes Jahr als Umstellungsbetrieb) hat er ein klares Ziel: «Ich strebe ein saisonales Abkalben für im August an», sagt er. In dieser Zeit sei die Biomilch gesucht und die Preise hoch.


Als Direktlieferant von Emmi schwebt ihm ein Milchpreis von zirka 81 Rp. vor. Als zukünftiger Biobetrieb müssen seine Kühe auch nicht 10'000 kg Milch oder mehr leisten. «7000 kg reichen mir völlig aus», hält er fest. «Während der Meisterprüfung mussten wir einige Analysen erstellen und da waren vielfach nicht die Hochleistungsbetriebe am rentabelsten.»

Daher sucht Gloor einen Kuhtyp, welcher diese Anforderungen aus seiner Sicht am besten gerecht wird. «Für meinen Betrieb wird es in Zukunft die Swiss Fleckviehrasse sein», hält er fest. Und auch Fertalys will er treu bleiben. «Preislich könnte sie aber noch ein wenig interessanter werden», sagt Gloor mit einem Augenzwickern.

Infos über Fertalys