«Wir hatten enorme Probleme mit Mortellaro», sagt Jürg Pfister aus Hemishofen SH. «Wir haben rund einen Tag pro WocheKlauen gepflegt.» Angefangen hat alles vor etwa fünf Jahren, wahrscheinlich mit zugekauften Tieren. Bei den Milchkühen lag der Befall damals bei 60 bis 70 Prozent.

Um das Problem in den Griff zu bekommen, empfahlen sein Fütterungsberater und ein Spezialist neben vorbeugenden Massnahmen auch eine regelmässige Kontrolle. Deshalb wurden ab diesem Zeitpunkt alle Kühe und Rinder im Abstand von drei Monaten im Fressgitter bonitiert, also ihre Klauengesundheit neu beurteilt.  

Vorbeugende Massnahmen umgesetzt

Zudem wurden folgende fünf Punkte empfohlen: Erstens eine bessere Hygiene, indem die Mistschieber häufiger laufen gelassen werden, zweitens korrektes Klauenschneiden, drittens ein Klauenbad, viertens rasches Behandeln von aktiven Läsionen und fünftens der Einsatz von speziell gebundenen Spurenelementen. Sämtliche Massnahmen, ausser der Einsatz eines Klauenbads, wurden umgesetzt. Trotzdem verbesserte sich die Situation nur bedingt.

Schliesslich entschieden sich die Betriebsleiter für ein Klauenbad. Zuerst wurde ein mobiles Becken eingesetzt. Dieses war jedoch etwas umständlich und wurde daher zu wenig benutzt. Aus diesem Grund zogen die Betriebsleiter ein fixes Klauenbad in Betracht.  

Zweimal täglich durchs Klauenbad

Zweimal täglich, immer vor dem Melken, passieren die Kühe nun die Klauenwaschanlage. Diese befindet sich zwischen Stall und Warteraum. Zuerst betreten die Kühe das 1,5 m lange Wasserbad. Dieses ist mit sechs Düsen ausgestattet, welche dafür sorgen, dass die Füsse von Schmutz befreit werden. Anschliessend betreten die Kühe einen rund 80 cm langen Gitterrost, der zum Abtropfen dient. Schliesslich folgt das 1,5 m lange Desinfektionsbecken, welches das Desinfektionsmittel mittels Düsen an die Klauen spritzt. Danach gelangen die Kühe in den Warteraum, wo die Klauen vor dem Melken abtrocknen können. 

Aktuell liegt die Befallsrate bei etwa 20 Prozent. «Unser Ziel ist es, den Mortellaro-Befall auf fünf Prozent zu senken, denn ganz eliminieren werden wir die Erdbeerkrankheit wohl nie können», so Pfister. «Bei der Bekämpfung von Mortellaro müssen viele Faktoren berücksichtigt werden, eine Massnahme alleine reicht nicht. Doch ich bin überzeugt, dass das Klauenbad bei uns ein grosser Teil des Erfolgs ausmacht.»

Das Video unten stammt von Michael Götz.

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Ein weiteres Video findet sich zudem unter www.mkn-kl.de.