Neben dem Ausbruch der Lumpy-Skin-Krankheit (LSD) in Frankreich grassiert aktuell die sogenannte Epizootische hämorrhagische Krankheit (EHD) im Nachbarland. Insgesamt 3906 EHD-Ausbrüche wurden laut dem Seuchenradar des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) von Juni 2024 bis Anfang Juni 2025 gemeldet. Die Schweiz gilt derzeit als frei von EHD. Das Risiko einer Ausbreitung in die Schweiz ist in den Sommermonaten und im Frühherbst laut BLV nach wie vor erhöht.

Rinder empfindlicher als Schafe

EHD ist eine Viruserkrankung bei Wiederkäuern. Der Erreger aus der Familie der Orbiviren ist eng verwandt mit dem Virus der Blauzungenkrankheit. Anders als beim BT-Virus reagieren Rinder beim aktuell in Europa auftretenden Serotyp 8 deutlich empfindlicher als Schafe und Ziegen. Die Symptome lassen sich laut BLV nicht von einer BTV-Infektion unterscheiden. So sind typische Symptome: Fieber, Speicheln, Schluckbeschwerden, Ödeme, schlecht heilende Entzündungen an Maul und Kronsaum, Aborte. Andere Hauswiederkäuer hingegen zeigen kaum Symptome. Die Krankheit verläuft bei den Rindern meist nicht tödlich, führt aber zu hohen Produktionsverlusten.

Impfung in der Schweiz verfügbar

Wie die Blauzungenkrankheit wird auch EHD über sogenannte Gnitzen übertragen. Zum vorsorglichen Schutz der Tierbestände gegen die zu bekämpfende Tierseuche empfiehlt das BLV, Rinder gegen die Viruserkrankung zu impfen. Dafür hat der Bund vorausschauend 250 000 Dosen Impfstoff, die zur Grundimmunisierung von 125 000 Tieren reichen, besorgt. Wie bei der Blauzungenkrankheit wird auch bei der EHD-Impfung den Tierhaltenden rückwirkend für jedes grundimmunisierte Tier eine Verbilligung des Impfstoffes gewährt.