Ostschweizer Braunviehfreunde wissen, wohin sie vor Ostern hingehen: nämlich an die Top-Show nach Mattwil. Am vergangenen Gründonnerstag fand die beliebte Viehschau zum 24. Mal statt – zum dritten Mal in der Maschinenhalle der Familie Haffa. Statt mit Traktoren und Gerätschaften wie Anhängern war die Halle mit braunen Kühen und braunviehbegeisterten Zuschauern gefüllt.
Schöneuterpreis an Jill
Insgesamt traten 60 Kühe in acht Abteilungen gegeneinander an, die von Richter Andreas Walser beurteilt wurden. Das Niveau der Tiere war in allen Kategorien hoch. Entsprechend gross war die Spannung bei den Höhepunkten der Schau, etwa beim Schöneuterpreis der älteren Kühe und der Wahl zur Grand Champion.[IMG 2]
Den Schöneuterpreis gewann Hall BS O Malley Jill von Reto Müller aus Waldkirch, Siegerin der Kategorie 6 – Kühe in der zweiten Laktation. «Die Kuh hat die nötige Breite, eine schöne, offene Rippe, ist sehr lang, und sie steht auf einem sehr feinen, gut gewinkelten Fundament», sagte Andreas Walser. Jills Euter sei extrem breit, gut mit der Bauchwand verwachsen, hinten sehr hoch angesetzt, mit starkem Zentralband und korrekter Zitzenanlage.
Eine eindrückliche Kuh
Unter Jubelrufen im Saal kürte Andreas Walser die Grand Champion. Der Titel ging an Dixi von Beat Lenzlinger aus dem thurgauischen Au. Sie war die Siegerin der Abteilung 7 – Kühe in der zweiten und dritten Laktation. Walser lobte Dixi als eindrückliche Kuh, stark im Rahmen, extrem schön gebaut, mit einem langen und breiten Becken sowie einem hoch angesetzten, breiten Euter mit einem starken Zentralband.
Eine volle Schauhalle
David Ackermann, OK-Präsident der IG Braunvieh Thurgau Bodensee, zeigte sich sichtlich zufrieden mit dem Anlass. Etwa 600 Besucherinnen und Besucher füllten die Halle – die Sitzplätze auf den Festbänken reichten nicht für alle, viele verfolgten das Geschehen im Stehen. Der Stimmung tat das keinen Abbruch.
Viele Zuschauer heisst auch viel Hunger und Durst. Die Frauen und Männer der Festwirtschaft hatten darum alle Hände voll zu tun, die Besucher mit Bier, Saft, und Wurst zu versorgen. Für jene mit Lust auf Süsses, stand ein einladendes Dessertbuffet mit selbstgemachten Kuchen, Torten und Desserts zur Auswahl.
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Nieten für das Kalb
Auffällig war der Volksfestcharakter. Der Anlass zog viele Junge und Familien an. «Wir sind nicht nur wegen der schönen Kühe hier, es ist einfach ein guter Ort, um zusammenzukommen, um ein Bier zu trinken», sagte ein junger Landwirt aus dem Hinterthurgau. Für zusätzliche Lockerheit sorgte die Kälberverlosung. Kinder in Leuchtwesten verkauften Lose für eine Tombola. Wer leer ausging, musste kein langes Gesicht machen, sondern konnte seinen Namen auf das Los schreiben und dieses in eine Milchkanne werfen. Er nahm so an der Verlosung eines Kalbs teil, das in den Veranstaltungspausen zur Freude aller Kinder immer wieder im Ring herumgeführt wurde.