Über die Notwendigkeit von Impfungen entscheiden die Alpgenossenschaften. Wenn es keine Vorgaben gibt, liegt es in der Eigenverantwortung der Landwirtinnen und Landwirte. 

Die vier wichtigsten Impfungen vor dem Alpauftrieb sind gegen Rauschbrand, Pink Eye (Bindehautentzündung), Lungenwurmkrankheit und Flechte.

 

Rauschbrand

Die erste Impfung kann ab einem Alter von zwei Wochen durchgeführt werden, eine zweite muss vier bis sechs Wochen danach erfolgen. Eine Wiederholungsimpfung bedarf es mindestens alle sechs Monate, um einen ausreichenden Schutz zu gewährleisten.

Wichtig: Für den Alpauftrieb müssen die vorgesehenen Tiere jedes Jahr grundimmunisiert werden, d. h. es bedarf zwei Injektionen im Abstand von vier bis sechs Wochen.

 

 

Pink Eye

Die einmalige Impfung muss drei bis sechs Wochen vor dem Alpaufzug und jährlich wiederholt werden.

 

 

Lungenwürmer

Die Vakzinierung erfolgt über das Maul und darf nicht unter die Haut oder in den Muskel injiziert werden.

Wichtig: Geschützt werden müssen vor allem Jungtiere in der ersten Weideperiode. Der ideale Zeitpunkt für die Impfung ist März/April. Die zweite Impfdosis wird nach vier Wochen gegeben. Gemäss Herstellerangaben ist es wichtig, dass die geimpften Tiere nicht früher als zwei Wochen nach der zweiten Impfung auf die Weide gehen oder zusammen mit ungeimpften Tieren geweidet werden. Um einen guten Impfstatus zu erreichen, wird empfohlen, die Tiere zwei Wochen nach der zweiten Impfung auf einer mit Lungenlarven belasteten Weide grasen zu lassen.

Soll gleichzeitig eine Anwendung gegen innere Darmparasiten mittels Bolus oder ähnlichem erfolgen, so muss die Impfung spätestens 14 Tage vor Verabreichung des Entwurmungsmittels abgeschlossen sein.

 

 

Flechte

Einige Alpen fordern auch die Impfung gegen Flechte bei den für die Alp vorgesehenen Tieren. Die Tiere müssen ebenfalls wie bei der Rauschbrandimpfung grundimmunisiert werden. Die zweimalige Impfung erfolgt zweimal im Abstand von 14 Tagen.

 

Würmer behandeln

Jungrinder sind in der ersten Weidesaison dem grössten Risiko einer Verwurmung mit Magen-Darm- und Lungenwürmern ausgesetzt und sollten entsprechend geschützt werden. Eine vollkommene Wurmfreiheit darf aber nicht das Ziel sein, denn sonst würde man die Tiere einem hohen Risiko der Verwurmung aussetzen. Wichtig ist, dass sie immer wieder in Kontakt mit Darmparasiten kommen, denn nur so können sie selbst einen ausreichenden Schutz aufbauen. Das Entwurmen von Kühen ist im Normalfall dann nicht mehr nötig.

Entwurmung: Vor und nach der Alp bzw. vor der Einstallung wird eine Entwurmung bei den erstsömmrigen Tieren empfohlen. Vorgängig muss der Kot der fraglichen Tiere untersucht werden und in Zusammenarbeit mit der Bestandestierärztin und dem Bestandestierarzt eine Behandlungsstrategie entwickelt werden. Mit Beginn der zweiten Weidesaison sollten die Tiere geschützt sein.

Vorbeugung: Die beste Massnahme zur Vorbeugung von Würmern ist das an Parasiten angepasste Weidemanagement. Wichtige Punkte dazu sind Weiderotation (Weiden von jungen mit älteren Tieren oder mit anderen Tierarten wie Pferden) und die Schnittnutzung zur Reduktion der Zahl infektiöser Larven auf der Weide sowie eine reduzierte Besatzdichte, was zu einer geringeren Aufnahme von Parasitenlarven führt.