Im Sommer hatten wir zeitweise zu wenig und nun beinahe zu viel. Die Rede ist vom Regenwetter, welches zurzeit eine bodenschonende Zuckerrübenernte in weiten Teilen der Anbauregionen erschwert. Wetterdaten zeigen, dass in der Westschweiz besonders hohe Regenmengen gefallen sind. So wurde im waadtländischen Changins bis zu drei Mal mehr Regen gemessen als in Kloten im Kanton Zürich. Der Ausblick auf das Wetter der kommenden Tage gibt jedoch Hoffnung, dass sich der Regen etwas zurücknimmt und sich dadurch ein Erntefenster ergibt.

Einbusse gering halten

Wurden die Rüben bereits auf Vorrat geerntet und an die Miete gelegt, so sollten diese mit einem Vlies abgedeckt werden, um die Zuckergehaltseinbussen möglichst gering zu halten. Ein korrekt über den Haufen gezogenes Vlies bietet Schutz vor Regen, da das herabfallende Wasser nach aussen ablaufen kann. Zudem bleibt die Temperatur in abgedeckten Rübenmieten konstanter, wodurch das Vlies als Frostschutz dient. Um die Wahrscheinlichkeit von Fäulnis in den Rübenmieten zu verringern, muss die Rodung sorgfältig vonstattengehen. Die Rüben sollten lediglich so tief geköpft werden, dass ein «Fünfliber» auf die Schnittfläche passt. Des Weiteren sollten die Zuckerrüben möglichst verletzungsfrei auf die Miete gelegt werden.

Weniger Zucker im Westen

Leider bleiben die bisher gelieferten Rübenerträge unter den Erwartungen. So liegen die Erträge in der Fabrik Frauenfeld bei rund 85 Tonnen, in Aarberg hingegen bei knapp 70 Tonnen pro Hektare. Während der Zuckergehalt im Osten ein zufriedenstellendes Niveau von 16,5 Prozent erreicht, liegt er im Westen aufgrund der schwierigen Anbaubedingungen ein Prozent darunter. Es bleibt abzuwarten, ob sich im weiteren Kampagnenverlauf an der Ertragssituation etwas ändert.

Rübenbericht Woche 7

Die Schweizer Zucker AG kommuniziert aktuell die Halbzeit der Rübenkampagne. Im Werk in Aarberg wurden bisher 330'200 Tonnen Zuckerrüben abgeliefert, mit einem durchschnittlichen Zuckergehalt von 15,2 %. Der Gesamtabzug beträgt durchschnittlich 7,6 %. Im Werk Frauenfeld wurden bisher 302'400 Tonnen Zuckerrüben abgeliefert, mit einem durchschnittlichen Zuckergehalt von 16,6 %. Der Gesamtabzug beträgt durchschnittlich 7,7 %. 

Die Schätzungen summieren sich gemäss der Schweizer Zucker AG auf insgesamt 700'000 t, wodurch die Verarbeitung in Aarberg bis um den 20. Dezember und in Frauenfeld bis Weihnachten dauern wird. Die detaillierte Liefer- und Verladeplanung wird in den nächsten Tagen erstellt und an die Logistikpartner kommuniziert. Trotz der schwierigen Wetterbedingungen konnten bisher beide Werke mit ausreichend Rüben versorgt werden. Der Fremdbesatz ist in beiden Werken auf annähernd 10% angestiegen.