Der Maisbeulenbrand kann alle oberirdischen Teile der Maispflanze befallen. (Bild Peter Fankhauser)PflanzenbauZuerst Hagel, jetzt BeulenbrandDienstag, 22. August 2017 Manch ein Pilz sieht zum Anbeissen aus und ist giftig. Auf Beulenbrand trifft keines von Beidem zu. Ustilago maydis befällt Maispflanzen durch Verletzungen, seien es Einstiche von Fritfliegen oder Maiszünslern oder aber mechanische Beschädigungen durch Wind, Wachstumsrisse, Hackgeräte oder starke Hitze. «Alle Maissorten können von Beulenbrand infiziert werden», heisst es im Ufa-Feldsamenkatalog. Eine gute Resistenz dagegen ist ein Kriterium für die Liste empfohlener Maissorten von Agroscope.

Nicht toxisch für Tiere

Da Beulenbrand unter dem Namen Huitlacoche in Mexiko als Delikatesse bekannt ist, würde man resistente Sorten dort wahrscheinlich weniger schätzen. Es hat aber durchaus seinen Grund, dass Agroscope darauf achtet: Gemäss Ufa sind die Pilzkörper am Mais zwar für Tiere nicht giftig, können aber appetithemmend wirken. Daher sollte damit verschmutzte Silage nicht an Jungvieh unter einem Jahr, trächtige Rinder oder Kühe zu Beginn der Laktation verfüttert werden. Bei starkem Befall raten Fütterungsberater zu Siliermitteln.

Diverse Experimente in der Küche

Wenn man zum Beulenbrand in der Küche das Internet durchforstet, findet man diverse deutschsprachige Artikel in leicht erstauntem Ton, die von der mexikanischen Spezialität berichten. Journalistin und Autorin Esther Kern schildert auf waskochen.ch ihre Erfahrungen. «Doch, ganz gut», lautet ihr Fazit zum Beulenbrand-Pilz, der mit gedünsteten Zwiebeln im eigenen Saft gegart ist. Er schmecke leicht maisig und erdig. Ausgezeichnet sei hingegen die Kombination mit Rührei– wenn auch das Gericht gänzlich schwarz verfärbt gewesen sei.

Ein paar Kolben mit Beulenbrand im Maisfeld sind also alles in allem eher harmlos und können für kulinarisch Wagemutige einen neuen Geschmack auf den Teller zaubern.