In einer aktuellen Studie hat die Forschungsanstalt Agroscope  eine Risikokarte erarbeitet, die die Wahrscheinlichkeit von Einträgen von Pflanzenschutzmittel (PSM) in Oberflächengwässer abschätzen soll. Es wurden ungefähr 20'000 Einzugsgebiete mittels Geografischer Informations-Systeme (GIS) aufbereitet und beurteilt, schreibt Agroscope.

10 % der Einzugsgebiete in den höchsten Bewertungsklassen

Für die Untersuchung wurden die Eintragspfade Drainage, Abschwemmung/Erosion und landwirtschaftliche Punktquellen unterschieden.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • In fast der Hälfte der untersuchten Einzugsgebiete sind landwirtschaftliche Nutzflächen vorhanden, wo mit einem PSM-Einsatz gerechnet werden muss.
  • Einzugsgebiete mit hohem Risiko für den Eintrag von PSM über Drainagen und/oder Abschwemmung/Erosion befinden sich vor allem im Mittelland, speziell in der Westschweiz.
  • In vielen Einzugsgebieten ist das potenzielle Risiko von PSM-Einträgen über landwirtschaftliche Punktquellen via Hofplatzentwässerung hoch.
  • Ungefähr 10 % der Einzugsgebiete liegen in den höchsten drei Bewertungsklassen bezüglich PSM-Eintragsrisiko. Hier existiert ein grosses potenzielles Risiko für einen Eintrag von PSM in die Oberflächengewässer.

Karten in der Publikation zugänglich

Gemäss der Übersichtskarte liegen die Gefahren-Schwerpunkte im Mittelland, insbesondere in der Westschweiz, im Bereich der Luzerner Mittellandseen und in der Nord-Ostschweiz sowie im vorderen Rhonetal.

Auf Anfrage der BauernZeitung bei Agroscope sind die Detailkarten vorerst noch nicht im Geoportal öffentlich zugänglich. Jedoch sei man diesbezüglich in Abklärungen mit dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW).

Die Studie mit den Übersichtskarten und einigen Detalikarten ist hier frei zugänglich.