Bisher gab es nur wenig Biodiversitätsförderflächen (BFF) im Ackerbau – Doch das ändert sich jetzt, hält die Vogelwarte fest und verweist auf die Pflicht zu 3,5 Prozent Acker-BFF ab 2024. «Damit bieten sich für die Biodiversität, aber auch die Landwirtschaft grosse Chancen.»

Ein natürliches Gleichgewicht

Vorgabe von 3,5 ProzentMehr BFF im Ackerbau – «Das sollten wir nicht als akademische Spielerei abtun»Samstag, 10. Dezember 2022 In ihrer Mitteilung argumentiert die Vogelwarte damit, hochwertige Acker-BFF wie Buntbrachen oder Säume würden ein natürliches Gleichgewicht entstehen lassen, das sich auch agronomisch auszahlt:

  • Die grosse Vielfalt an Wildpflanzen zieht Insekten an, die zur Bestäubung der Kulturen beitragen.
  • Räuberisch lebende Kleintiere wie Spinnen, Laufkäfer oder Raubwanzen vertilgen Blattläuse und andere unerwünschte Insekten.
  • Die Nutzpflanzen sind so robuster und bringen mehr Ertrag.
  • Es kann Pflanzenschutzmittel eingespart werden.

Viele Vogelarten profitieren

Weiter entstehe durch die Vielfalt an Insekten, Blüten und Pflanzensamen ein optimales Nahrungsangebot für zahlreiche Vogelarten. Hochwertige BFF sollten indes das ganze Jahr über stehen bleiben, um Wildtieren neben einer sicheren Kinderstube auch Rückzugsorte für den Winter zu bieten. «So haben Feldlerche, Feldhase und Co. wieder bessere Überlebenschancen», gibt die Vogelwarte einige Beispiele.

Jetzt planen

DossierBiodiversität3,5% Acker-BFFDienstag, 7. Februar 2023 Es sei der ideale Zeitpunkt, um solche Förderflächen zu planen. Es gelte, diese Chance nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, sondern sie zum Wohl von Vögeln, anderen Wildtieren und der Menschen zu nutzen.

Was sind «hochwertige Acker-BFF»?
Die Vogelwarte nennt Bunt- und Rotationsbrachen, Acker-Säume und mehrjährige Nützlingsstreifen. Demnach sieht sie Getreide in weiten Reihen und einjährige Nützlingsstreifen als weniger sinnvoll an.