Gemäss der neusten Winzer-Info kann man sich bereits auf eine baldige Abschlussbehandlung gegen Echten und Falschen Mehltau und eine frühe Ernte vorbereiten. Der Start zur Lese ist Anfang September zu erwarten. Es wird empfohlen, den Kontakt mit der Kellerei aufzunehmen sowie das Lesepersonal zu informieren, damit einem reibungslosen Wümmet nichts im Wege steht. 

Derzeit befinden sich die Reben im Stadium BBCH 79 (Ende des Traubenschlusses). In einigen Fällen beginnen die frühen Sorten weich zu werden und ihre Farbe zu verändern. Es wird erwartet, dass die späteren Sorten Ende Juli auch im BBCH 81 (Beginn der Reife) sein werden.

Mehltau-Situation insgesamt positiv

Die letzten zwei Wochen waren sonnig und warm mit nur kurzen Niederschlagsintervallen. Wenn es im Rebberg Mehltau gab, trocknete er in dieser Zeit wahrscheinlich aus. Die Abschlussbehandlung sollte bei Beginn Farbumschlag resp. Beginn Beerenreife (BBCH 81) erfolgen.

Gemäss Winzer-Info geht man davon aus, dass für die meisten Sorten und Lagen Ende Juli der letzte Behandlungstermin sein wird. Bei sehr späten Sorten, die den Farbumschlag nicht vorher erreichen, ist die letzte Behandlung bis spätestens Mitte August vorzunehmen. Bei Piwis kann in befallsfreien Anlagen ab jetzt auf weitere Pflanzenschutzbehandlungen gegen Falschen und Echten Mehltau verzichtet werden.

Botrytisbehandlung nicht überall nötig

Gegen Botrytis ist bei fäulnisanfälligen Sorten und Klonen vor dem Farbumschlag bzw. Weichwerden (BBCH 81) eine zweite Botrytisbehandlung in der Traubenzone sinnvoll. In vielen Fällen ist diese Behandlung aber nicht unbedingt notwendig, besonders, wenn die Laubarbeiten korrekt gemacht wurden und es sich um lockerbeerige Sorten/Klone handelt, so die Autoren. 

Risiko für Neuzuwachs ist hoch

Vereinzelt kam es zu Befall mit Schwarzfäule (Black rot) an Blättern und Trauben, häufig an Piwi-Sorten oder in Bioparzellen. Um den Infektionsdruck zu senken, sind befallene Trauben und Blätter möglichst rasch aus den Anlagen zu entfernen.

Im biologischen Anbau ist durch die hohen Temperaturen und Trockenheit von einem geringen Sporulationsrisiko der teilweise vorhandenen Ölflecken an Geiztrieben und im Gipfellaub auszugehen. Auch die prognostizierte Wetterlage der kommenden Tage mindert das Risiko einer Sekundärinfektion durch den Falschen Mehltau. Vor dem nächsten Niederschlag sollte dennoch in Parzellen mit vorhandenen Ölflecken eine Behandlung durchgeführt werden. Es gilt zu berücksichtigen, dass das Infektionsrisiko durch den Echten Mehltau nach wie vor für den Neuzuwachs und für Geiztriebe hoch ist. Mögliche Behandlungen sind nach diesem zu richten. 

Auf Trockenstress achten

Im aktuellen Stadium sind die Trauben anfällig gegenüber Sonnenbrand. Ein plötzliches Exponieren der Trauben ist daher zu vermeiden, besonders auf der Sonnenseite (West). In Parzellen, in welchen die Laubarbeiten noch nicht abgeschlossen werden konnten, sollte zugewartet werden, bis der Farbumschlag weitgehend abgeschlossen ist.

Bei der Bodenpflege ist darauf zu achten, dass die vorhandenen Wasserreserven geschont werden. Zu häufiges und niedriges Mulchen führt zu hohen Verdunstungsverlusten. Wo möglich kann stattdessen gewalzt werden. Neu- oder Jungpflanzungen sind, wenn nötig, zu bewässern, damit das Wachstum nicht eingestellt wird. Hochstammreben gelten als anfälliger gegenüber Trockenstress. Beim Bewässern ist eine wassersparende Methode, z. B. Tropfbewässerung, einzusetzen.