In der Schweiz gibt es Früherkennungs- und Warnsysteme für Gewitter, Regen, Lawinen, Waldbrand, Wind, Hitze, Frost, Strassenglätte, Erdbeben und Hochwasser. Was fehlt, ist etwas Ähnliches für Trockenheit. Schliesslich kann der Mangel an Wasser genauso Schaden anrichten, wie ein Zuviel in Form von Überschwemmungen. Diese Lücke will der Bundesrat schliessen, damit Betroffene frühzeitig handeln können.

Flächendeckende Informationen und Prognosen

Das Bundesamt für Umwelt (Bafu), jenes für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) und das Bundesamt für Landestopografie (Swisstopo) erhalten den Auftrag, bis 2025 ein Warnsystem für Trockenheit aufzubauen. Wie der Bundesrat mitteilt, soll es flächendeckende Informationen zum aktuellen Stand sowie Vorhersagen zur Trockenheit im ganzen Land liefern.

Für verschiedene Bereiche nützlich

Die Informationen aus dem neuen Warnsystem sollen auf die Bedürfnisse verschiedener Sektoren zugeschnitten sein. Das ermögliche vorsorgliche Massnahmen etwa in der landwirtschaftlichen Bewässerungsplanung, mit der Suche nach Alternativen für die Rheinschifffahrt oder die Verlegung von Fischen in wasserreichere Flüsse du Bäche, so der Plan. Nicht zuletzt verbessere sich die Sicherheit der Gesellschaft, da Schäden und Engpässe bei der Grundversorgung vermieden bzw. minimiert werden können.

Bestehendes wird genutzt

Ganz bei Null anfangen müssen die drei Bundesämter nicht. So werde etwa die Forschungsplattform drought.ch von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) ins neue System integriert, genauso wie Satellitendaten. Neu einzurichten ist indes ein Netz zur Messung der Bodenfeuchte.

Für den Aufbau des Früherkennungs- und Warnsystems zur Trockenheit sind der Zeitraum von 2023 bis 2024 und ein Budget von 4,75 Millionen Franken vorgesehen. Ab 2025 soll es dann der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, um anschliessend im Rahmen bestehender Ressourcen nach internationalen Standards betrieben und weiterentwickelt zu werden.